Stiftung "Pro Scientia": Kirche fördert Bildungsinnovation
Dass das Stiftungswesen für das Bildungssystem in Österreich zunehmend wichtig wird, hat die Innovationsstiftung für Bildung (ISB) mit ihrer jüngsten Präsentation ihrer Bilanz der vergangenen Jahre aufgezeigt. Deren Vorstand Jakob Calice hob am Dienstag die 1966 als Verein gegründete Stiftung "Pro Sciencia" als Erfolgsbeispiel hervor, deren Förderungen zu einem Drittel von der Kirche bereitgestellt werden. Diese Förderpartnerschaft sei "ein wesentlicher Eckpfeiler ihres nachhaltigen Erfolges", versicherte Calice, der auch Geschäftsführer von Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung ist.
"Pro Sciencia" fördert Interdisziplinarität und vergibt Stipendien für hochleistungswillige Studierende (ab Bachelorabschluss) sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftler aller Fachrichtungen sowie für Kunstschaffende bis zum Alter von 30 Jahren. Derzeit werden 95 Studierende gefördert.
2022 gründete der Verein gemeinsam mit der durch ein Bundesgesetz eingerichteten ISB die "Studienstiftung Pro Scientia", die seither die Stipendien vergibt. Als eine von derzeit fünf Co-Stiftungen der ISB wird sie finanziert durch Sponsoren, Beiträge der aktuell 216 Mitglieder, durch Privatspender sowie öffentliche und kirchliche Mittel. Zirka ein Drittel aller Beiträge stammen aus kirchlichen Töpfen - u.a. jene der Österreichischen Bischofskonferenz, von Diözesen, des Otto-Mauer-Fonds und einzelner Orden.
Die ISB steht unter dem Anspruch, die Innovationsfähigkeit der Bildung zu steigern. Für entsprechende Bildungsprojekte werden maximal ein Drittel der Mittel an öffentlichen Geldern bereitgestellt und zwei Drittel privat finanziert. "Wir gehen dazu langfristige Partnerschaften mit anderen Stiftern ein, die unserem Stiftungszweck entsprechen", erklärte Calice. "Insgesamt haben wir auf diese Weise mit der ISB bereits fünf Co-Stiftungen gegründet und von 2017 bis 2023 rund 2,6 Mio. Euro investiert. Von privater Seite haben wir dafür rund 9,6 Mio. Euro erhalten."
Dieselbe Summe wie in den vergangenen sechs Jahren soll in den kommenden drei Jahren investiert werden. Angesichts von bereits in Aussicht gestellten 7,5 Mio. Euro Investmentzusagen von privater Seite sei es umso wichtiger, "dass die öffentliche Hand diesen Hebel in seiner hohen Wirksamkeit erkennt und weiter unterstützt", betonte Calice.
(Aktuelle Bewerbungen für die "Pro Scientia"-Stipendien 2025/26 sind noch bis 10. Dezember möglich unter www.proscientia.at)
Quelle: kathpress