Scheuer: Als Religionslehrer "Freude am Blühen anderer haben"
Als "Repräsentanten des Glaubens" und als "generative Persönlichkeiten" hat Bischof Manfred Scheuer die Religionslehrerinnen und -lehrer gewürdigt. Die Angehörigen der Berufsgruppe seien in sehr verschiedenen Lebenswelten tätig, "in Milieus mit unterschiedlichen Altersgruppen, politischen Kulturen und Ideologien, mit Ängsten und Nöten". In diesem Umfeld pflegten sie eine "Kultur der Aufmerksamkeit, des Hörens und Lernens, der Empathie und auch der Ermächtigung", sagte der Linzer Diözesanbischof am Sonntag bei der Sendungsfeier für 26 neue Religionslehrkräfte im Mariendom der oberösterreichischen Landeshauptstadt.
Auf besondere Weise gelte es, im Religionsunterricht das umzusetzen, was die katholische Kirche 1965 im Einleitungssatz der Pastoralkonstitution "Gaudium et Spes" formuliert habe, erklärte Scheuer. "Es gehört zu eurer Spiritualität, dass 'Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi' sind", so der Bischof in Richtung der neu Gesendeten. Lehrer zu sein bedeute, "zeigen, was man liebt", verwies er weiters auf einen Ausspruch des deutschen Theologen Fulbert Steffensky.
Zu "generativen Persönlichkeiten" würden Pädagoginnen und Pädagogen, wenn sie ihre Zeit und ihre Energien nicht vorrangig gemäß eigener Interessen und zur Förderung der eigenen Autonomie einsetzten, so Scheuer weiter. Religionslehrerinnen und Religionslehrer sollten "selbst auf festem Grund stehen, Vertrauen vermitteln und Freude am Blühen anderer haben".
Die Sendungsfeier im Mariendom stand unter dem Motto "Glauben säen, Großes kann entstehen". Die neuen Lehrkräfte, die das Fach Katholische Religion in Volksschulen, Mittelschulen, Gymnasien, Berufsbildenden Höheren Schulen und in der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas in ganz Oberösterreich unterrichten werden, wurden vom Direktor des Bischöflichen Schulamtes, Anton Birngruber, vorgestellt und erhielten als äußeres Zeichen das Sendungsdekret und eine Bibel. Anschließend gab es einen Willkommensakt zum Einstieg in die Berufslaufbahn durch die Berufsgemeinschaften.
Quelle: kathpress