Mazal als Präsident des Katholischen Laienrates wiedergewählt
Wolfgang Mazal (64) wurde als Präsident den Katholischen Laienrates Österreichs (KLRÖ) wiedergewählt. Der renommierte Sozialrechtsexperte wurde damit bei der Vollversammlung der österreichweiten Plattform für katholische Laienvereinigungen, -verbände und -bewegungen am Wochenende in St. Pölten in seinem Amt bestätigt, das er seit 2021 ausübt. Gegenüber Kathpress betonte Mazal am Montag, "dass die Vernetzungsfunktion des KLRÖ noch nicht voll entwickelt ist". Er, Mazal, werde in seiner zweiten Amtsperiode alles versuchen, die Potenziale zur Vernetzung aller katholischer Laienorganisationen weiter auszuschöpfen. Im Rahmen der Vollversammlung wurden auch fachlich besonders ausgewiesene Katholikinnen und Katholiken zu Mitgliedern der Kurie 5 gewählt, die als Think-Tank des KLRÖ fungiert.
Bei der Vollversammlung wurde zudem eine Resolution zu Fragen der Synodalität einstimmig beschlossen. Darin wird die Erwartung ausgedrückt, dass synodale Gremien auf allen Ebenen der Kirche eingerichtet werden, in denen gewählte und entsandte Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer aus dem Laienstand sowie Bischöfe, Priester, Diakone und Ordensleute ohne Diskriminierungen zusammenarbeiten.
Dabei beruft sich der KLRÖ auf den Wunsch der Kirche in Österreich, dass "der Alltag der Kirche auf allen Ebenen (...) von einem synodalen Stil geprägt ist", wie es in der 2022 von der Österreichischen Bischofskonferenz veröffentlichten nationale Synthese zum weltweiten Synodalen Prozess heißt. Einen Ausbau der Synodalität ortet der Laienrat nicht nur auf der Ebene der Pfarren und Diözesen in Österreich, wo es mit Pfarrgemeinde- bzw. Diözesan- oder Pastoralräten bereits ausbaufähige synodale Strukturen gibt. Synodalität müsse auch auf Ebene der Bischofskonferenz, kontinental und weltweit weiterentwickelt und verankert werden.
Gesuchter Experte
Wolfgang Mazal wurde am 9. Dezember 1959 in Wien geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1981. Es folgten Assistenzstellen am Institut für Kirchenrecht und am Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Universität Wien, an der Wirtschaftsuniversität Wien und an der Technischen Universität Wien. Zudem absolvierte Mazal eine theologische Ausbildung an den Wiener Theologischen Kursen. 1992 erfolgten die Habilitation und die Ernennung zum Universitätsprofessor für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Wien. Mazal leitet zudem das Österreichische Institut für Familienforschung (ÖIF) an der Universität Wien. Er vertritt auch das Fach Medizinrecht an der Medizinischen Universität Wien sowie an der Medizinischen Universität Graz.
Mazal wirkte und wirkt in vielfältigsten Bereichen als Berater von Politik, Verwaltung, Kirche, Zivilgesellschaft und Unternehmen. Von 2011 bis 2013 war er Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt, von 2009 bis 2019 Vorsitzender des Universitätsrats der Universität für Weiterbildung Krems ("Donau-Universität"). Zuletzt wirkte er im Bundeskanzleramt als Experte zum Thema "Leitkultur" mit.
Der Jurist wurde mehrfach ausgezeichnet. Neben dem Kardinal-Innitzer-Förderungspreis (1991) und dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (2022) erhielt er 2016 die Opilio Rossi-Medaille. Sie wird von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände für "herausragende Leistungen im Sinne des wohlverstandenen Laienapostolats" zur "Gestaltung der Gesellschaft aus christlicher Verantwortung" vergeben.
Quelle: kathpress