Interimistische Leitung für Österreichisches Pilgerhospiz in Jerusalem
Das Österreichische Hospiz in Jerusalem steht derzeit unter interimistischer Leitung. Das hat die Erzdiözese Wien am Freitag bekannt gegeben. "Nachdem gegen den Rektor des Österreichischen Pilgerhospizes in Jerusalem, Markus Stephan Bugnyar, der Vorwurf eines schwerwiegenden Fehlverhaltens in Bezug auf einen Mitarbeiter erhoben wurde, hat ihn der Erzbischof von Wien bis zur endgültigen Klärung des Vorwurfs dienstfrei gestellt", heißt es dazu auf der Internetseite der Erzdiözese. Die interimistische Leitung des Hauses übernimmt Geschäftsführer Lucas Maier. Damit sei der reibungslose Betrieb des Hospizes gewährleistet.
"Die gesetzte Maßnahme entspricht der notwendigen Sorgfalt im Umgang mit dem Vorwurf und stellt weder eine Bestätigung des Fehlverhaltens noch eine Schuldzuweisung an den Rektor des Hospizes dar", hält die Erzdiözese ausdrücklich fest. Gleichzeitig wird um Verständnis ersucht, "dass aus Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte aller Beteiligten derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden können."
Der burgenländische Priester Markus Bugnyar (49) leitet seit 1. Mai 2004 das "Österreichische Pilger-Hospiz zur Heiligen Familie in Jerusalem". Das Pilgergästehaus mit 124 Betten, Kapelle und dem hauseigenen "Café Triest" liegt direkt an der Via Dolorosa. 1854 gegründet, ist es das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land.
Das Gebäude befindet sich nach einer bewegten Geschichte seit 1985 wieder im Besitz der katholischen Kirche. 1988 wurde es nach einer Renovierung als Pilgerhospiz wiedereröffnet. Das Gästehaus geht in seinem Wirken aber deutlich über die Funktion als reine Pilgerherberge hinaus. Es ist in Jerusalem auch als Kulturträger, Bildungseinrichtung und Ort des Dialogs unter Kulturen und Religionen positioniert.
Das Österreichische Pilgerhospiz ist dem jeweiligen Erzbischof von Wien als ihrem Protektor unterstellt.
Quelle: kathpress