Caritas-Projekt "Abrakadabra" für Sucherkrankte feiert Jubiläum
Um Menschen, die an einer Suchterkrankung leiden, die Möglichkeit zu geben, einerseits einer sinnstiftenden Beschäftigung nachzugehen und andererseits etwas Geld zu verdienen, wurde vor 25 Jahren das Arbeitsprojekt "Abrakadabra" der Caritas Tirol gegründet. "Die Angebote richten sich hauptsächlich an Personen, die durch den Konsum von Suchtmitteln psychische, körperliche und soziale Beeinträchtigungen erfahren", erklärte Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb. Ziel sei, den Menschen eine Beschäftigung sowie gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. "Die Mitarbeit im Abrakadabra ist oftmals ein Schritt heraus aus der sozialen Isolation", so Rathgeb über das niederschwellige Angebot, das 14 Arbeitsplätze bietet.
Beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen am Mittwoch waren u.a. Bischof Hermann Glettler, der Innsbrucker Vizebürgermeister Georg Willi sowie AMS-Geschäftsführerin Sabine Platzer-Werlberger zugegen, wie die Caritas berichtete.
Im Jahr 2023 erledigten insgesamt 51 Mitarbeitende Aufträge für 91 Kunden, dabei wurden mehr als 10.500 Arbeitsstunden geleistet, hieß es in der Aussendung. Dazu kamen rund 1.100 Betreuungs- und Beratungsstunden. "Abrakadabra" setzt laut Caritas-Bereichsleiter Wolfgang Sparber vorrangig auf Eigeninitiative: "Wenn jemand arbeitsfähig und arbeitswillig ist, kann er oder sie mitarbeiten. Das ist einer der Erfolgsfaktoren, und das hat sich über die Jahre auch bewährt." Durch die Strukturen in der Einrichtung würden die suchterkrankten Mitarbeitenden eine Stabilisierung und Strukturierung des Alltags und bestenfalls auch eine Reintegration in den Arbeitsmarkt erfahren.
"Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Genauigkeit sind bei all den Auftragserledigungen notwendig und werden trainiert. Die Mitarbeitenden können ohne Anmeldung am Vormittag in die Einrichtung kommen und mitarbeiten", erklärte "Abrakadabra"-Leiterin Carmen Nagele. Die Aufgabengebiete der Mitarbeitenden sind Versandservice für Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen sowie eine Werkstatt in der Weberei, Stickerei, Laserei und Näherei hochwertige Upcycling-Produkte gefertigt und zum Kauf angeboten werden. Seit diesem Sommer wurde das Angebotsportfolio außerdem um einen Abholservice für Recyclingstoffe in Kooperation mit "Mullala - Dein Abholservice für Recyclingstoffe" erweitert.
Quelle: kathpress