Familienkommission bereitet sich auf Heiliges Jahr 2025 vor
Die Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025, das Papst Franziskus mit dem zukunftsweisenden Titel "Pilgerschaft der Hoffnung" angekündigt hat, stand im Mittelpunkt der jüngsten Herbstsitzung der Familienkommission der Österreichischen Bischofskonferenz in Wien. Ziel der Überlegungen war es, das kommende Heilige Jahr für alle Familien, wie auch immer sie kirchlich engagiert sind oder nicht, als ein ermutigendes Jahr erlebbar zu machen, wie die Kommission in einer Aussendung mitteilte. In den Pfarren müsse es zudem darum gehen, die Familienfreundlichkeit zu stärken. Die Familienkommission ist ein Beratungsgremium für den "Familienbischof" der Bischofskonferenz. In der Kommission sind Fachleute und in der Familienpastoral Aktive aus zahlreichen Einrichtungen vertreten.
Angesichts der gesellschaftlich schärfer werdenden Abgrenzungen voneinander gehe es um ein proaktives Zugehen aufeinander, so Familienbischof Hermann Glettler. Nicht zuletzt ermutige die aktuelle Weltsynode in Rom dazu. Nur das Interesse aneinander und ein echtes Zuhören könnten helfen, Angst abzulegen und einander mit aller Unterschiedlichkeit als Bereicherung wahrzunehmen. Das sei auch für die Vielfalt der Player im Bereich der Ehe- und Familienpastoral notwendig, wie sie in der Familienkommission dreimal im Jahr zusammenkommen. Nicht zuletzt sei es auch in den Familien nötig, einander zuzuhören und auch Altlasten aufzuarbeiten, um Dinge nicht ewig mitzuschleppen, die ein freies Miteinander belasten, so Glettler.
Markus Mucha, langjähriger Mitarbeiter der Diözese St. Pölten und ab Herbst neu im Team des Instituts für Ehe und Familie (IEF), referierte zur Frage, was Familien heute Hoffnung gibt. Seine Überzeugung: Hoffnung gebe Familien, wenn sie Verständnis für und Rücksichtnahme auf ihre herausfordernden Situationen bekämen. Weiters gebe es eine große Sehnsucht nach Segen, dem wohlwollenden Zuspruch, dass Gott sie liebe - von Segnungen für Schwangere über Segnungen von Kindern ein Jahr nach der Taufe bis hin zu Schultaschensegnungen. Nicht zuletzt gebe es Familien auch Hoffnung, wenn sie sich mit Menschen in einer ähnlichen Situation austauschen könnten.
Die Wiener Paartherapeutin Susanne Pointner ging als Gastreferentin der Frage "Worauf hoffen?" nach und beleuchtete dabei verschiedene Dimensionen.
Taufe als Ansatzpunkt
Zusätzlich zum Schwerpunktthema präsentierte der Präsident des Katholischen Familienverbands Österreichs (KFÖ), Peter Mender, ein neues Projekt der konkreten pastoralen Zusammenarbeit. Er betonte die Notwendigkeit innovativer Unterstützungsangebote für junge Familien, besonders für jene, die gerade eine Taufe als positive Kirchenerfahrung gemacht haben.
Die vom Familienverband geplante "Initiative für Tauffamilien" setzt sich in Zusammenarbeit mit den diözesanen Verantwortlichen für die Familienpastoral das Ziel, mit einer Förderung der Glaubenspraxis letztlich auch eine längerfristige Verbundenheit von Familien mit der Kirche zu erreichen. In diesem Sinne seien Gespräche und erste Umsetzungsschritte in den einzelnen Diözesen geplant.
Quelle: kathpress