"Jugend Eine Welt" startet Nothilfe in Krisenregion Tigray
Zwei Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs in der äthiopischen Region Tigray bleibt die Sicherheitslage angespannt und die humanitäre Situation dramatisch. Das katholische Hilfswerk "Jugend Eine Welt" startet daher ein umfassendes Nothilfe-Projekt in Tigray, das von der Austrian Development Agency (ADA) unterstützt wird. Ziel des bis Anfang 2026 laufenden Programms ist es, die Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln sicherzustellen, Schulen wiederaufzubauen und psychologische Hilfe für traumatisierte Menschen anzubieten, informierte das Hilfswerk zum Welternährungstag (16. Oktober).
Die Region Tigray ist stark von den Folgen des Bürgerkriegs gezeichnet. Rund eine Million Menschen leben laut den Vereinten Nationen als Binnenflüchtlinge in notdürftigen Camps. "Die Menschen haben nichts mehr zu essen, insbesondere Kinder und ältere Menschen sind betroffen. Es gibt kaum Gesundheitsversorgung, und viele müssen schmutziges Wasser trinken", berichtete Wolfgang Wedan, Nothilfe-Koordinator von "Jugend Eine Welt".
Sauberes Trinkwasser dringend nötig
Das Nothilfe-Projekt umfasse drei Säulen: klassische Nothilfe mit Trinkwasser- und Nahrungsmittelversorgung, Schulbildung sowie psychologische Unterstützung für vom Krieg traumatisierte Menschen, besonders Frauen. Geplant ist, täglich rund 2.700 Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Schulen sollen mit Ausstattung wie Tafeln, Tischen, Unterrichtsmaterialien und barrierefreien Toiletten versorgt werden. Auch wird psychologische Betreuung für Frauen angeboten, die während des Konflikts sexuelle Gewalt erfahren haben.
Das Hilfswerk "Jugend Eine Welt" ist seit 26 Jahren in Äthiopien aktiv und hat bereits zahlreiche Projekte in den Bereichen Bildung und Nothilfe umgesetzt. Während des Bürgerkriegs ab 2020 konnten selbst in Zeiten eingeschränkten Zugangs einige der am stärksten betroffenen Gemeinden mit Nothilfe erreicht werden.
Geschäftsführer Reinhard Heiserer appellierte, die Nothilfe in Tigray weiter zu unterstützen: "Dank der Unterstützung der ADA können wir nun erste Maßnahmen treffen, um der Bevölkerung zu helfen. Doch es braucht mehr finanzielle Mittel. Die Menschen in Tigray sind auf fremde Unterstützung angewiesen!"
(Spendenkonto: IBAN AT66 3600 0000 0002 4000, Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden)
Quelle: kathpress