Weltsynode in Rom geht in die dritte Woche
In Rom hat am Montag die dritte Beratungswoche der Weltbischofssynode über Synodalität begonnen. Noch bis Ende Oktober sprechen rund 370 Männer und Frauen unter dem Vorsitz von Papst Franziskus darüber, wie künftig in der katholischen Kirche Entscheidungen getroffen werden sollen. An den runden Tischen in der zur Synodenaula umgebauten vatikanischen Audienzhalle geht es vor allem um mehr Transparenz und um Mitwirkungsmöglichkeiten für die kirchliche Basis.
Die Weltsynode steht unter dem Leitmotiv "Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung". Stimmberechtigte Mitglieder der Synodenversammlung aus Österreich sind Kardinal Christoph Schönborn und der Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Klara-Antonia Csiszar, Pastoraltheologin und Dekanin der theologischen Fakultät der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz, gehört bei der Versammlung dem Kreis theologischen Berater an.
Die Versammlung berät anhand eines aus einem mehrjährigen Prozess auf Ebene von Ortskirchen, Kontinenten und Weltkirche hervorgegangenen Arbeitspapier, das sogenannte Instrumentum laboris, mit dem Titel "Wie wir eine missionarisch-synodale Kirche sein können". Nach einem Grundlagen-Teil und den Modulen "Beziehungen" und "Wege" sollen laut Synodenprogramm ab Dienstag "Orte" als dritter wichtiger Aspekt einer praktisch gelebten Synodalität in den Blick genommen werden.
Für Mittwochabend sind auch zwei weitere der vier für das aktuelle Synodentreffen neu eingeführten öffentlichen "Theologisch-pastoralen Foren" vorgesehen. Eine Veranstaltung trägt den Titel "Die Beziehung Ortskirche-Universalkirche". Das zweite Forum über "Die Ausübung des Primats und die Bischofssynode" moderiert die Linzer Theologin Klara Csiszar.
Austausch über teils umstrittene Reformen
Am kommenden Freitag (18. Oktober) steht für die Synoden-Teilnehmer ein ursprünglich nicht geplanter Austausch über teils umstrittene inhaltliche Reformen auf dem Programm. Viele Synodale hatten es nicht gut gefunden, dass am Beginn der Versammlung präsentierte Zwischenergebnisse mehrerer Arbeitsgruppen, die der Papst vorab aus den Beratungen ausgelagert hatte, laut Tagesordnung nicht debattiert werden sollten. Dabei geht es etwa um Priesterausbildung, Gestalt und Dienst des Bischofsamts, aber auch um die viel diskutierte Frauenfrage in der Kirche. Synoden-Generalsekretär Kardinal Mario Grech schlug daraufhin den außerplanmäßigen Austausch mit den Sprechern und Sprecherinnen der Arbeitsgruppen vor.
Ein erster Entwurf für das Abschlussdokument der Bischofssynode soll den Mitgliedern der Versammlung laut derzeitigem Synoden-Kalender am 21. Oktober präsentiert werden. An den Tagen danach können Stellungnahmen und Änderungswünsche eingereicht bzw. eingearbeitet werden.
Finale Abstimmungen über konkrete Vorschläge sind erst am 26. Oktober geplant. Unter den stimmberechtigten Synodalen sind rund 270 Bischöfe. Etwa ein Achtel der Teilnehmer sind Frauen, ein Novum in der Kirchengeschichte.
Die Voten der Synode werden dem Papst vorgelegt, der über das weitere Vorgehen entscheidet - üblicherweise zusammengefasst in einem sogenannten Nachsynodalen Schreiben.
Quelle: kathpress