Katholischer Familienverband begrüßt Diskussion über Zuckersteuer
Die jüngst vorgeschlagene Einführung einer Zuckersteuer zur Budgetkonsolidierung hat eine breite Diskussion über Kinderernährung ausgelöst. Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) begrüßt diese Debatte, sieht aber Handlungsbedarf über eine reine Steuermaßnahme hinaus, wie er in einer Aussendung am Montag mitteilte. "Eine Zuckersteuer allein wird nicht ausreichen, um unseren Kindern gesunde Ernährungsgewohnheiten zu vermitteln", so Verbandspräsident Peter Mender. "Wir brauchen einen umfassenden Ansatz, der Bildung, Prävention und gezielte Maßnahmen kombiniert."
Für ihn sei klar, dass das Thema Kinder und Ernährung viel breiter gedacht werden müsse. "Das Thema gesunde Ernährung ist eine zentrale Herausforderung für die nächste Legislaturperiode", so Mender: "Auch wir als Familienverband wollen hier einen Beitrag leisten." Der KFÖ-Präsident verwies etwa auf die vom Familienverband organisierten Online-Kochshows oder auf das Projekt "Gutes Leben", das in einer eigenen Projektwoche den Zugang zum Lebensmittel Brot thematisierte.
Um für den Umgang mit Zucker zu sensibilisieren, hat der Familienverband in seinem neu erschienenen Forderungsprogramm "Familienpolitik konkret" auch einen Vorschlag: "Wir fordern zumindest einen verpflichtenden Warnhinweis für Produkte mit hohem Zuckeranteil", so Mender.
Bei einer möglichen Zuckersteuer geht es dem Präsidenten des Familienverbandes nicht darum, den Leuten ihre Limo oder Schokolade zu verleiden. "Es geht darum, Hersteller und Industrie zum Handeln zu bringen", so Mender. Er verwies auf eine Studie über die Einführung der Zuckersteuer in Großbritannien, wonach sich die von Kindern konsumierte Zuckermenge innerhalb eines Jahres halbierte. (Die britische Steuer ist keine neue Verbrauchersteuer, sondern richtet sich an die Unternehmen, die eine Abgabe zahlen müssen, wenn der Zuckergehalt mehr als 5g/100 ml beträgt.)
(Info zur KFÖ-Forderungsprogramm für die kommende Legislaturperiode: https://www.familie.at)
Quelle: kathpress