Schönborn: "Ich bete dafür, dass nächste Regierung runde Sache wird"
Kardinal Christoph Schönborn hat in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute" die Gesprächskultur bei der aktuellen Synode in Rom hervorgehoben und als Vorbild auch für politische Debatten bezeichnet. "Wir sitzen an runden Tischen, immer zu zwölft, einander gegenüber: Bischöfe und Kardinäle, Männer und Frauen aus allen Teilen der Welt. Jeder darf sprechen. Alle am Tisch hören aufmerksam zu", berichtet Schönborn von der Synode in Rom: "Die Nöte und Hoffnungen, die Wege und Wünsche werden miteinander geteilt. Wir lernen voneinander."
Diesen Prozess - für den symbolisch die runden Tische stehen - würde er sich auch für die Politik wünschen, so der Kardinal: "Ich träume davon, dass auch die 15 Nationen, die im Sicherheitsrat um einen runden Tisch sitzen, dem Modell der Synode folgen. Wieviel näher wären wir friedlichen Lösungen, wenn wirklich alle ehrlich aufeinander hören würden, um die Nöte und Ängste der anderen zu verstehen, um so echte gemeinsame Lösungen zu finden!"
In der Familie sei der Esstisch meist eckig, so Schönborn weiter: "Gelingt es, miteinander zu reden, aufeinander zu hören und nicht nur auf das eigene Handy zu schauen?" Und schließlich spricht Schönborn auch die österreichische Innenpolitik bzw. die Tische der Koalitionsverhandlungen an: "Ich bete dafür, dass trotz aller Ecken und Kanten die nächste Regierung eine runde Sache wird.
Quelle: kathpress