Maria Taferl im Finale um den schönsten Platz Österreichs
Die beliebte Hochzeits-, Tauf- oder Beichtkirche Maria Taferl steht im Finale um den schönsten Platz Österreichs. Der Wallfahrtsort in der Diözese St. Pölten geht am Nationalfeiertag bei der ORF-Show "9 Plätze - 9 Schätze" für Niederösterreich ins Rennen - pro Bundesland ist ein besonderer Ort nominiert, in Wien etwa die Stammersdorfer Kellergasse, im Burgenland der Leuchtturm Podersdorf und in Tirol die Burg Ehrenberg. Einen "kirchlichen" Sieger gab es zuletzt 2002 mit dem Friedenskircherl am Stoderzinken, das vor der Liechtensteinklamm und der Üblen Schlucht gewann. Im Finale nominiert wurden bisher u.a. die Kaasgrabenkirche (2022,Wien), die Wallfahrtskirche Maria Kirchthal (2018, Salzburg) und die Kirche am Steinhof (2019, Wien).
An der 233 Meter über der Donau gelegenen Basilika Maria Taferl wurde mehr als 60 Jahre gebaut, sie wurde schließlich am 29. Juni 1724 geweiht. Danach entwickelte sich die Marien-Wallfahrtskirche neben dem traditionsreichen Mariazell rasch zum zweitgrößten Wallfahrtsort Österreichs. Bis heute suchen bis zu 300.000 Pilgerinnen und Pilger den im Bezirk Melk gelegenen Wallfahrtsort auf.
Der Zustrom von Gläubigen war im 17. und 18. Jahrhundert so groß, dass bisweilen 25 Priester mit der Betreuung der Wallfahrenden beschäftigt waren. Für die Jahrhundertfeier der Grundsteinlegung im Jahr 1760 sollen 700 Prozessionen durchgeführt und an die 19.000 Messen gefeiert worden sein. Die Basilika feierte in diesem Jahr ihr 300-Jahr-Jubiläum mit einem Pontifikalamt.
Ursprung in Eiche
Dem Kirchenbau in Maria Taferl sei eine Reihe von Wunderheilungen und Erscheinungen vorausgegangen, wie es auf der Website der Ordensgemeinschaften Österreich heißt. Der Ursprung der Wallfahrtskirche liegt in einer Eiche, an der zunächst eine Kreuztafel befestigt war - daher Maria "Taferl" - die nach den ersten Wunderheilungen durch eine Pieta ersetzt wurde.
1660 begann man mit dem Bau der barocken Wallfahrtskirche, in die die Eiche integriert wurde. Unter anderem war der berühmte St. Pöltner Baumeister Jakob Prandtauer (1660 - 1726) an dem Barockbau beteiligt; als sein Hauptwerk gilt das Stift Melk, an dem er von 1702 bis zu seinem Lebensende arbeitete.
Nach sechs Jahrzehnten Bauzeit konnte der Kirchenbau 1724 geweiht werden. Unter Kaiser Joseph II. wurde die Kirche 1784 zur Pfarrkirche erhoben, da die Wallfahrt verboten worden war und der Kirche somit die Gefahr der Schließung drohte. Die Wallfahrt kam jedoch niemals zum Erliegen, sondern erreichte im 19. Jahrhundert neue Höhepunkte.
1947 wurde die Kirche von Papst Pius XII. zur "Basilika minor" erhoben. Mit dieser päpstlichen Auszeichnung für besondere Kirchen ist das Privileg verbunden, die päpstlichen Insignien an der Kirche anzubringen.
Seit 55 Jahren sind die Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria (OMI) in der Wallfahrts- und Pfarrseelsorge in Maria Taferl tätig. Die Seelsorge an Marienwallfahrtsorten gehört seit jeher zu den Aufgaben des Ordens. Von Ostern bis in den November hinein pilgern nicht nur zahlreiche Gläubige in den Wallfahrtsort, für viele ist Maria Taferl auch die bevorzugte Hochzeits-, Tauf- oder Beichtkirche.
Bereits zum elften Mal wird am Nationalfeiertag die ORF-Sendung "9 Plätze - 9 Schätze" gesendet. Gefunden wurden die Siegerplätze bisher mit dem Grünen See im steirischen Tragöß (2014), dem Formarinsee und der Roten Wand in Vorarlberg (2015), dem Tiroler Kaisertal (2016), dem Vorarlberger Körbersee (2017), dem Schiederweiher in Oberösterreich (2018), dem Lünersee in Vorarlberg (2019), der Strutz-Mühle in der Steiermark (2020), dem Wiegensee in Vorarlberg (2021) dem Friedenskircherl am Stoderzinken in der Steiermark (2022) und zuletzt mit der Burg Landskron in Kärnten (2023).
Quelle: kathpress