Glettler bei Sendungsfeier: "Seelsorge ist weit mehr als ein Job"
"Seelsorge ist jedenfalls weit mehr als ein Job", und für die darin Beschäftigten gehe es zuallererst um Beziehung, menschliche Anteilnahme, Sorge füreinander und nicht um Funktion und Amt. Das hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler bei einer Sendungsfeier am Sonntag im Innsbrucker Dom unterstrichen. 21 Personen starteten damit in das kirchliche Berufsleben. Sie werden im Religionsunterricht, der Pastoralassistenz, in der kirchlichen Jugendarbeit und in Fachreferaten eingesetzt, berichtete die Diözese.
Bischof Glettler räumte in seiner Predigt ein, dass von guter Stimmung gegenüber Kirche und Religion oft keine Rede sein könne. Und doch gebe es eine Sehnsucht nach einer "Sinn-Spur für das eigene Leben" und nach authentischen Menschen. "Was wir als Kirche einsetzen können, das seid Ihr!", wandte sich Glettler an die Berufseinsteigenden: "Geistvolle Menschen, die kreative Ermöglicher von Beziehungen sind."
Der Bischof rief dazu auf, Menschen zu ermutigen, Ängste vor "den Anderen" abzulegen und "vom Kreisen um die eigenen Befindlichkeiten wegzukommen". Mitten in einer sich in hasserfüllten Abgrenzungen selbst gefährdenden Welt sollen die neu Mitarbeitenden "echte Synodalität" leben, so die Bitte Glettlers: "Seid authentische Proponenten einer synodalen Kirche", die "heilsam angesichts der Verhärtungen und Abschottungen individualistischer Lebenswelten" wirken.
Eine Neuerung beim Festgottesdienst im Innsbrucker Dom war, dass der Diözesanbischof den Gesendeten jeweils eine Albe überreichte. Diese seien als Zeichen zu verstehen, wie Organisatorin Julia Schneitter erklärte. Die Albe stehe für das Taufgewand und sei das "verbindende" Kleidungsstück aller Christen. Als liturgisches Untergewand wird sie auch von Priestern und Diakonen unter dem Messgewand getragen.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm der Chor der Berufsgemeinschaft Pastorale Berufe gemeinsam mit den Priesterseminaristen unter der Leitung von Anna-Lena Dornauer und dem Kirchenmusikreferenten Manfred Novak.
Quelle: kathpress