Lackner sendet Solidaritätsbotschaft an jüdische Gemeinde
Erzbischof Franz Lackner hat aus Rom eine Solidaritätsbotschaft an die jüdische Gemeinde in Salzburg gerichtet. In seinem Schreiben an Präsident Elie Rosen und die gesamte IKG anlässlich des heuer von 2. bis 4. Oktober gefeierten jüdischen Neujahrsfestes Rosch ha-Schana hob Lackner vor allem die Sehnsucht nach Frieden hervor: "Betend um Frieden für das Heilige Land und für die jüdischen Gemeinden Österreichs möchte ich Ihnen daher, besonders aus Anlass des nun beginnenden neuen jüdischen Jahres, aufrichtig sagen: Schalom!" Alle jüdische Gläubigen versicherte der Vorsitzende der Bischofskonferenz der Solidarität der katholischen Kirche in Österreich.
Lackner - er nimmt derzeit an der zweiten großen Weltsynoden-Versammlung vom 2. bis 27. Oktober im Vatikan teil - erwähnte "besorgniserregende Nachrichten", die ihn dort erreicht hätten. Der Luftangriff des Iran auf Israel sei "der jüngste dramatische Schritt in einer Reihe von furchtbaren Eskalationen" in Israel und dem Nahen Osten. "Der Gedanke an die Geiseln, die immer noch in den Händen der terroristischen Hamas verschleppt auf Befreiung warten, an die Opfer des 7. Oktober 2023, an die mittlerweile Unzähligen, die durch den Krieg ihr Leben verloren haben, kann einen nur erschüttern und betrüben", schrieb der Erzbischof weiter.
Das Land, das Juden und Christen "heilig" nennen und halten, verdiene Frieden. Über die Grenze des Glaubens hinweg gelte das Gebet der Kirche besonders dem friedlichen Miteinander aller in Israel - "in einem freien und selbstbestimmten Israel, das einmal mehr dem Volk, zu dem der Ewige zuerst gesprochen hat, eine Heimat ist".
Heimat für jüdisches Leben sei aber auch Österreich, die jüdischen Gemeinden "ein integraler Bestandteil unseres Landes". Lackner nannte es "beschämend", dies auch heute noch immer wieder verdeutlichen zu müssen. "Für die Kirche Österreichs kann ich Ihnen versichern, dass wir an dieser Überzeugung bleibend und in Solidarität mit Ihnen und allen jüdischen Gläubigen festhalten", so der Erzbischof.
Gedenkveranstaltungen zum 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 griffen Terroristen der islamistischen Hamas zahlreiche israelische Orte, Kibbuze und Armeestützpunkte entlang der Grenze zum Gazastreifen an. Dabei wurden nach offiziellen israelischen Angaben mehr als 800 Zivilisten und rund 370 Soldaten getötet. Rund 250 Geiseln wurden in den Gazastreifen verschleppt. Bis heute befinden sich noch 101 tote und lebendige Geiseln in der Gewalt der Hamas.
Dieser Furor und die darauffolgende militärische Reaktion Israels stehen im Zentrum mehrerer Gedenkveranstaltungen bzw. Mahnwachen in Österreich. So lädt die Friedensinitiative "Standing Together Vienna" am Montag, 7. Oktober, um 18 Uhr auf den Wiener Karlsplatz zu einer Veranstaltung unter dem Motto: "Stop the war now". Ebenfalls am 7. Oktober um 18 Uhr lädt die Israelitische Kultusgemeinde Wien gemeinsam mit vielen weiteren Organisationen zu einer Veranstaltung auf den Ballhausplatz, um der Opfer der Hamas-Terroristen zu gedenken und für die Befreiung der nach Gaza verschleppten Geiseln sowie für Frieden zu beten. Zu den einladenden Organisationen gehört auch der "Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit".
Quelle: kathpress