Katholische Frauen beten zur Synode um "Geschlechtergerechtigkeit"
Eine begleitende Gebetsaktion zur derzeit in Rom stattfindenden Welt-Bischofssynode hat die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) gestartet. Die "Vernetzungsgruppe der berufenen Frauen" hat zeitgleich zum Synodenauftakt am Mittwoch eine "Frauen*-Gebetsinitiative" gestartet, im Rahmen derer bis zum 27. Oktober täglich ein Gebet via Sozialer Medien gepostet wird.
"Um in Rom das Herzensanliegen Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche und Anerkennung der geistlichen Berufungen von Frauen voranzutreiben, sind alle eingeladen, sich an den Tagen der Weltsynode dieser Gebetsinitiative anzuschließen und die heilige Geistkraft für die Mitglieder der Weltsynode zu bitten", teilte die kfbö auf Facebook mit.
In dem zum Start am Mittwoch geposteten ersten Gebet wird hervorgehoben, dass Jesus "kein Geschlecht gering geachtet" und auch keines bevorzugt habe. Weiter heißt es: "Lass nicht zu, dass deine Kirche dies entgegen deinem Beispiel weiter tut." Die vom Heiligen Geist geschenkten Gaben seien "viel zu kostbar, um sie zu vergraben", so der Gebetstext weiter. Gebetet wird auch um Treue und Geduld für jene, "die noch gehindert werden, Gottes Ruf zum geistlichen Amt zu folgen" - sowie um Einsicht für jene, "die sie hindern und dadurch der Kirche diese Gaben vorenthalten".
Am Mittwochabend hatte der Präfekt der vatikanischen Glaubensbehörde, Kardinal Victor Fernandez, ein lehramtliches Schreiben zur Rolle der Frau in der Kirche angekündigt. Als Ergebnis eines Berichts über die Arbeit einer vom Papst eingesetzten Studiengruppe zu diesem Thema soll darin unter anderem die Eigenart der sakramentalen Macht, kirchlichen Ämter und Funktionen ohne sakramentale Weihe sowie auch die Frage des Diakonats der Frau behandelt werden. Zu letzterem Thema glaube sein Dikasterium derzeit aber nicht, dass es einen positiven Beschluss dazu geben werde, sagte Fernandez.
Am Mittwoch hatte im Vatikan die sogenannte Weltsynode begonnen, bei der als Abschluss eines bereits mehrere Jahre andauernden "Synodalen Prozess" der Modus der Entscheidungsfindung in der katholischen Kirche Thema ist. Teilnehmende an der von Papst Franziskus geleiteten Sitzungen sind neben Bischöfen aus aller Welt auch stimmberechtigte Frauen und Männer, die keine Bischofsweihe haben und zusammen etwa auf ein Viertel der Stimmen kommen.
Quelle: kathpress