Benediktiner-Abtprimas betont Gastfreundschaft als Form von Mission
Seit 2021 bis zu seiner Wahl zum Abtprimas der weltweiten Benediktiner-Konföderation am 14. September hat Jeremias Schröder als Abt das Kloster St. Georgenberg in Tirol geleitet. Im Podcast "Orden On Air" hat er kurz vor seiner Wahl zum obersten Benediktiner über das Leben im Felsenkloster Auskunft gegeben. "Wir Mönche auf dem Georgenberg leben Mission in Form der Gastfreundschaft. Das ist eine wesentliche Dimension, wie Mission heute funktionieren kann", so Schröder. Er wird das kleine Kloster auch noch bis Jänner 2025 als Abt-Administrator zusätzlich zu seinen weltweiten Aufgaben leiten, auch wenn er seinen Hauptsitz nun in Rom hat.
St. Georgenberg liegt im Tiroler Unterland, hoch oben auf einem Felsen. Die Klostergemeinschaft zählt inklusive Schröder sechs Missionsbenediktiner sowie den Berner Sennenhund Plotin. Die Mönche haben vor einigen Jahren das große barocke Kloster Fiecht im Tal verkauft und das Kloster St. Georgenberg, das bereits seit 1.000 Jahren ein beliebter Wallfahrtsort ist, renoviert und für Gäste geöffnet.
"Die große Anlage in Fiecht ist für die Mitbrüder eine große Last geworden. Das Stift hat an Strahlkraft verloren", erzählte Abt Schröder: "Hier auf dem Georgenberg hat vor über 1.000 Jahren das Leben der Klostergemeinschaft begonnen. Das Kloster ist seit über 1.000 Jahren ein Wallfahrts- und Pilgerort und hat als historischer Ort eine große Anziehungskraft."
Die Entscheidung sei nicht leicht gewesen, "aber die Perspektive, dass wir hier heroben das Klosterleben gut führen können, das war sehr motivierend. Wir sind eine kleine, aber vitale Gemeinschaft, die hier ihre Heimat und ihren Wirkungsort hat." Die Zahl von sechs Mönchen sei "genau die richtige Größe, um hier auf dem Georgenberg als benediktinische Gemeinschaft leben zu können".
Rund 500 Gäste pro Jahr nehmen die Gastfreundschaft der Benediktiner in Anspruch; sieben Gästezimmer stehen dafür zur Verfügung. Sie bleiben meist mehrere Tage, die Beweggründe sind ganz unterschiedlich: "Natur, Stille und ein religiös geprägter Ort." Dazu kommen unzählige Tagesgäste, denn "die Liebe der Tiroler zu diesem Ort ist sehr stark". Schätzungsweise 100.000 Tagesgäste kommen pro Jahr auf den Georgenberg, der für Besucher nur zu Fuß erreichbar ist.
Die Übernachtungsgäste würden in den Alltag der Mönche eingebunden. Sie können am Chorgebet teilnehmen und essen gemeinsam mit den Mönchen - im Schweigen, dafür mit einer Tischlesung. Schröder: "Die Gäste sind für uns eine schöne Bereicherung. Sie beleben unseren Alltag." Die Ordensmänner würden auch geistliche Begleitung anbieten.
Der Podcast "Orden on air" der Ordensgemeinschaften Österreich ist auf allen größeren Audioplattformen zu finden. (Infos: www.ordensgemeinschaften.at)
Quelle: kathpress