Theologe Batlogg zu Weltsynode: "Nägel mit Köpfen machen"
Der Jesuit und Theologe P. Andreas Batlogg blickt zuversichtlich auf die am 2. Oktober startende zweite und abschließende Vollversammlung der laufenden Weltsynode in Rom. Im Blick auf die auch im Arbeitspapier ("Instrumentum laboris") festgehaltenen Punkte einer erhöhten Transparenz, einer stärker partizipativen Kirche und einer Rechenschaftspflicht bei bischöflichen Entscheidungen könnten "Nägel mit Köpfen" gemacht werden, sagte Batlogg am Sonntag in der ORF-Sendung "Orientierung". Die Auslagerung besonders sensibler Themen in Expertengruppen sei ein "strategischer" Zug gewesen, um weitere Polarisierungen zu verhindern und die Synode nicht in eine Sackgasse zu führen.
Zugleich mahnte Batlogg zu Geduld: Die Synode sei kein Parlament, sondern ein Beratungsorgan - und die Weichenstellungen, die am Ende bei Papst Franziskus liegen, seien zwar wichtig, aber doch erste Schritte auf dem Weg zur "Etablierung einer synodalen Kultur in der Kirche" und eines "partizipativen Leitungsstils". Gleichwohl könne er es verstehen, wenn gerade unter Bischöfen angesichts der Forderung nach einer transparenteren Form der Ausübung des bischöflichen Leitungsamtes manche "eine Gänsehaut bekommen", da sie merken: "Die Zeit bischöflicher Top-Down-Entscheidungen ist vorbei."
Wichtig für den Erfolg dieses zentralen päpstlichen Projekts sei jedoch, dass klar werde, dass diese ganzen Schritte "keine Simulation, kein Bluff" seien - und dass sie sich früher oder später "auch in der kanonischen Struktur und Organisationsstruktur der Kirche niederschlagen" müssen, so Batlogg.
Vom 2. bis 27. Oktober tagt im Vatikan die zweite und abschließende Vollversammlung der laufenden Weltsynode. Im Juli hatte Papst Franziskus das dazugehörige Arbeitspapier, das sogenannte "Instrumentum laboris", veröffentlicht. Es trägt den Titel "Wie wir eine missionarisch-synodale Kirche sein können".
An Synodenversammlung nehmen 368 Männer und Frauen aus allen Kontinenten als stimmberechtigte Mitglieder teil. 96 von ihnen, als rund ein Viertel, sind keine Bischöfe, sondern Priester, Diakone, Ordensleute oder Laienchristinnen und Laienchristen. Aus Österreich sind Kardinal Christoph Schönborn und der Bischofskonferenz-Vorsitzende Erzbischof Franz Lackner Mitglieder. Klara-Antonia Csiszar, Pastoraltheologin und Dekanin der theologischen Fakultät der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz, gehört bei der Versammlung dem Kreis der rund 70 nicht-stimmberechtigten Expertinnen und Experten an.
Quelle: kathpress