St. Elisabeth-Stiftung: Starker Anstieg an Hilfesuchenden
Die Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle der St.-Elisabeth-Stiftung verzeichnet eine enorme Steigerung an Hilfesuchenden: Im Vergleich zu 2023 sei die Zahl der Beratungsgespräche von Jänner bis September von 1.555 auf 2.540, also um 63 Prozent, gestiegen, informierte die Erzdiözese Wien. Fast 80 Prozent der Frauen, die sich an die Beratungsstelle wenden, seien alleinerziehend und besonders von den gestiegenen Lebenshaltungskosten, teuren Wohnungen und fehlender Kinderbetreuung betroffen. Der Mangel an familienfreundlichen Arbeitsplätzen sowie lange Wartezeiten bei Ämtern verschärfen die Lage zusätzlich. Die St.-Elisabeth-Stiftung ruft daher zu Spenden auf, um den steigenden Bedarf zu decken und den hilfesuchenden Frauen und Familien weiterhin Unterstützung bieten zu können.
Laut Anna Millauer, Leiterin der Schwangerenberatungsstelle, stehen viele Alleinerzieherinnen "am Rande ihrer Existenz". Die Spenden, die dringend benötigt werden, seien jedoch rückläufig. Dies habe bereits zu einem Stopp der Vergabe von Babypaketen und einer Reduktion von Lebensmittelgutscheinen geführt, informierte die Stiftung.
"Die Not der Menschen wird größer", mahnte Millauer. Neben äußeren Umständen, wie fehlenden kinderfreundlichen Teilzeitstellen oder Kindergartenplätzen, trägt auch eine fehlende Integration zur Not der Frauen bei. "Wer nicht Deutsch kann, findet keine Arbeit. Wer keine Arbeit hat, lebt am Existenzminimum. Wer keine Arbeit hat, findet keine Wohnung. So ist die Realität, wie wir sie tagtäglich erleben", so die Leiterin der Schwangerenberatungsstelle. Hinzu kommen psychische Belastungen aufgrund von Existenzsorgen aufgrund von Flucht- oder Gewalterfahrungen sowie Scheidung.
Den Betroffenen wird unter dem Motto "Mama, du schaffst das!" mit Beratung, einem psychotherapeutischen Angebot, einem Wohnbereich mit vier Mutter-Kind-Häusern, einem eigenen sozialpädagogischen Team sowie Startwohnungen geholfen. Die Stiftung bietet auch einen Arbeitsintegrationsbereich an, der bei der Arbeitssuche, der Vermittlung von Kursen sowie durch die Web- und Kreativwerkstatt unterstützt. Als weiteres Social Business steht Mamas Café kurz vor der Eröffnung. In extremen Notlagen werde auch eine finanzielle Unterstützung und über das Sachspendenlager auch Kleider-, Windel- oder Lebensmittelspenden vergeben, hieß es.
(Spendenkonto: IBAN: AT30 1919 0000 0016 6801; www.elisabethstiftung.at)
Quelle: kathpress