Graz: Förderpreise für Arbeiten im Fach katholische Religion
Der konfessionelle Religionsunterricht "leistet unersetzbare religionsbezogene und ethische Beiträge zu einer umfassenden schulischen Bildung". Dies belegt nach den Worten des Grazer Religionspädagogen Prof. Wolfgang Weirer auch der Blick auf die hervorragenden Vorwissenschaftlichen Arbeiten aus dem Fach katholische Religion aus der Steiermark, die für die Prämierung mit dem "Förderpreis Religion 2024" vorgelegt worden sind. Im Rahmen einer Feier im Grazer Augustinum wurden am Mittwochabend acht hervorragende Arbeiten vorgestellt und ausgezeichnet.
Die von den Maturantinnen und Maturanten behandelten Themen seien gesellschaftlich und kirchlich hoch relevant, so Weirer in einer Aussendung des Uni-Instituts für Katechetik und Religionspädagogik: Den ersten Preis erhielt Peter Thuswaldner vom Europagymnasium Leoben für seine Arbeit über den bayerisch-jüdischen Schriftsteller Lion Feuchtwanger (1884-1958), bekannt durch seinen Roman "Jud Süß" und die "Josephus-Trilogie", und dessen Suche nach jüdischer Identität im Kontext des Nationalsozialismus.
Weitere prämiierte Arbeiten beschäftigten sich mit der Darstellung der Homosexualität in der Bibel und einschlägigen Bezügen zu aktuellen kirchlichen Diskursen rund um die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Partnerschaften (Sandro Pieber, BG Weiz) oder mit dem weitgehend tabuisierten Thema der - auch religiös motivierten - Genitalverstümmelung von Frauen (Annika Löcker, ORG Schulschwestern). Andere Arbeiten setzten sich mit Argumenten für die Existenz Gottes, christlicher Tierethik oder den Motivationen von jugendlichen Pilgerinnen und Pilgern auseinander.
"Gerade in einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche mit Krisen und komplexen Herausforderungen konfrontiert sind und die von religiöser und weltanschaulicher Vielfalt geprägt ist, trägt der Religionsunterricht entscheidend zu Orientierung und Urteilsbildung von Schülern und Schülerinnen bei", betonte Religionspädagoge Weirer. Der "Förderpreis Religion" wurde in Zusammenarbeit der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz, der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum und dem Bischöflichen Schulamt der Diözese Graz-Seckau bereits zum siebten Mal vergeben.
Quelle: kathpress