Papst betete bei Überflug um "Solidarität und Frieden" für Österreich
Papst Franziskus hat am Donnerstagvormittag bei seiner Anreise nach Luxemburg Vorarlberg überflogen und eine Grußbotschaft an die Republik Österreich gesendet. "Während ich über Österreich auf dem Weg nach Luxemburg fliege, sende ich Grüße mit guten Wünschen an Ihre Exzellenz und Ihre Mitbürger, verbunden mit der Zusicherung meiner Gebete, dass der allmächtige Gott dem Volk von Österreich seine Gaben der geschwisterlichen Solidarität und des Friedens schenken wird", heißt es in einem an Bundespräsident Alexander Van der Bellen gerichteten Telegramm, das nach der Landung am Zielort veröffentlicht wurde.
Auch Italiens Präsident Sergio Mattarella, der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und König Philippe von Belgien wurden mit ähnlichen Grußbotschaften bedacht. Um 9.56 Uhr landete der Papstflieger - eine A321 der ITA Airways - am Luxemburger Flughafen Findel, gut eineinhalb Stunden nach seinem Aufbruch in Rom.
Dass überflogene Länder mit einem Grußtelegramm bedacht werden, ist fixer Brauch bei Papstflügen. Bereits im Zuge seiner Südkorea-Reise 2014 hatte Franziskus aus diesem Grund den damaligen Präsidenten Heinz Fischer aus der Luft gegrüßt. Auch am Weg zum Weltjugendtag in Krakau 2016 überflog der argentinische Pontifex Österreich, damals Gebiete an der burgenländischen Ostgrenze, und sandte einen Gruß an die damalige Nationalratspräsidentin Doris Bures. Österreichischen Boden betrat Franziskus zumindest als Papst bisher noch nicht.
Luxemburg und Belgien
Im Rahmen seiner 46. Auslands-Pastoralreise wird der Papst in Luxemburg zunächst am Vormittag von Großherzog Henri und Premierminister Luc Frieden empfangen. Im Anschluss hält er im Stadt-Palais "Cercle Cite" die bei allen seinen Auslandsbesuchen übliche Rede vor Vertretern von Regierung, Zivilgesellschaft und Diplomatischem Corps. Nachmittags steht eine Begegnung mit den Katholiken in der örtlichen Marien-Kathedrale auf dem Programm. Zuvor ist eine Fahrt im Papamobil mit dem Luxemburger Erzbischof Kardinal Jean-Claude Hollerich durch die Innenstadt geplant. Am frühen Abend reist Franziskus weiter nach Brüssel.
In Belgien sind am Freitag Höflichkeitsbesuche bei König Philippe und Premierminister Alexander De Croo vorgesehen. Am Nachmittag trifft der Papst Dozenten der flämischen Katholieke Universiteit Leuven, am Samstag Studierende der französischsprachigen Universite Catholique in Louvain-la-Neuve. In der riesigen Herz-Jesu-Basilika auf dem Koekelberg in Brüssel ist ebenfalls am Samstag eine Begegnung mit Bischöfen, Priester, Diakonen, Ordensleuten und weiteren pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ortskirche geplant.
Es wird erwartet, dass sich Franziskus in seinen Reden unter anderem zu den Themen Migration und Krieg sowie über die zunehmende Säkularisierung in Westeuropa äußert. In Belgien will der Papst Betroffene sexualisierter Gewalt durch katholische Geistliche treffen. Zum Abschluss seiner Reise feiert Franziskus am Sonntagvormittag eine große Messe im König-Baudouin-Stadion in Brüssel. Dabei wird Franziskus auch die Karmeliterin Anna von Jesus (1545-1621) seligsprechen. Gegen 15 Uhr wird er in Rom zurückerwartet.
Zuletzt hatte Papst Johannes Paul II. (1978-2005) in den Jahren 1985 und 1995 Belgien besucht. 1985 war Johannes Paul II. auch zu Gast in Luxemburg.
Bereits ab Dienstag (2. Oktober) steht im Vatikan mit der finalen Sitzung der Weltbischofssynode über Synodalität das nächste Großereignis für den 87-Jährigen an: Bis 27. Oktober beraten rund 370 Männer und Frauen, darunter etwa 270 Bischöfe, über neue Möglichkeiten von Beratungen und Beschlussfassungen in der katholischen Kirche. Im Rahmen dieser Reformen sollen auch Katholiken ohne Weiheamt stärker einbezogen werden.
Quelle: kathpress