60 Jahre "Gaudium et spes": Fachtagung in Salzburg eröffnet
Theologische und praktische Impulse ausgehend von der Pastoralkonstitution "Gaudium et spes" (1965) stehen im Fokus einer Fachtagung, die am Montag in Salzburg eröffnet wurde. Unter dem Titel "Mit Gaudium et spes in die Zukunft. Lernräume zwischen Dogma und Pastoral" diskutieren Expertinnen und Experten bis 25. September über konkrete pastorale Konzepte, aber auch über Grundfragen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65), so etwa jene, wie die Trennung von Theologie und Seelsorge überwunden werden kann.
Eröffnet wurde die vom Salzburger Bildungszentrum St. Virgil in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Freiburg, der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz und dem Österreichischen Pastoralinstitut organisierte Tagung am Montagmittag mit Impulsen zu "Grundfragen des Aggiornamento" und "Methodischen Entdeckungen". Dabei wurde u.a. die Maturasegen-Aktion "Be blessed" und die Sozialaktion "72h ohne Kompromiss" vorgestellt sowie die kirchliche Beteiligung an der Kulturhauptstadt Europas (Bad Ischl Salzkammergut). Durch die Verbindung von Praxis und Wissenschaft wolle man nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden suchen und einander inspirieren, heißt es in der Ankündigung zur Tagung.
Unter den weiteren Vortragenden sind u.a. die Fundamentaltheologin Margit Eckholt (Universität Osnabrück), der Grazer Pastoraltheologe Bernd Hillebrand, der Dogmatiker Christoph Theobald, der Pastoraltheologe Christian Bauer (Universität Münster), der Salzburger Theologe Martin Dürnberger sowie der Tübinger Theologe Ottmar Fuchs.
Die Konstitution "Gaudium et spes" (1965) versucht eine umfassende Positionsbestimmung der "Kirche in der Welt von heute", deren Erarbeitung für heftige Diskussionen unter den Konzilsvätern sorgte. Wichtige Themen des Textes sind das Verhältnis von Rüstung, Angriffskrieg und Selbstverteidigung, eine Verurteilung des kommunistischen Atheismus sowie eine Verbindung von wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Fortschritt mit gelebter Solidarität.
Quelle: kathpress