Kirche in Kärnten und Slowenien erinnert an Bischof Slomsek
Der Kärntner Bischof Josef Marketz und fast alle katholischen Diözesanbischöfe Sloweniens haben bei einem Gottesdienst im Klagenfurter Dom an den seligen Anton Martin Slomsek (1800-1862) erinnert, der im 19. Jahrhundert Bischof der damaligen Diözese Lavant war. Slomsek wurde vor 200 Jahren, am 8. September 1824, im Klagenfurter Dom zum Priester geweiht. Bei der Feier am sogenannten "Slomsek-Sonntag" betonte Marketz vor zahlreichen Pilgergruppen aus Kärnten und Slowenien die "nachhaltige Bedeutung des segensreichen, grenzüberschreitenden Wirkens" Slomseks, wie die Diözese Gurk-Klagenfurt (Montag) berichtete. Slomsek habe als Priester, Bischof, Schriftsteller, Pädagoge und Kulturschaffender Kirche und Gesellschaft maßgeblich geprägt.
Zum Gottesdienst in slowenischer Sprache kamen unter anderem der Vorsitzende der Slowenischen Bischofskonferenz, Bischof Andrej Saje (Novo Mesto), und die Erzbischöfe Alojzij Cvikl (Maribor) und Stanislav Zore (Ljubljana) nach Klagenfurt. Auch die Diözesanbischöfe Peter Stumpf (Murska Sobota) und Maksimilijan Matjaz (Celje) sowie die Altbischöfe Stanislav Lipovsek (Celje) und Marjan Turnsek (Maribor) nahmen teil. Generalvikar Slavko Rebec vertrat den Bischof von Koper, Jurij Bizjak.
Marketz sagte, Slomsek habe "die Menschen auf vielfältige Weise begleitet und ermutigt, aus dem Glauben und der Kultur Lebenskraft zu schöpfen, die Freude am Lernen zu entdecken, die eigenen Talente zu entfalten und in die Tat umzusetzen". Slomsek sei es zudem wichtig gewesen, "die Nächsten wahrzunehmen und bereit zu sein, Gemeinschaft mitzugestalten".
Förderer von Volksmission und slowenischer Sprache
Dem "Förderer der Volksmission", Prediger und Herausgeber etlicher religiöser, schulischer, literarischer und kultureller Bücher für alle Alters- und Bildungsschichten war die geistliche, kulturelle und sprachliche Bildung der Menschen ein großes Anliegen, wie Marketz erinnerte. Dabei habe Slomsek die Achtung der Vielfalt der Sprachen sowie die Förderung der slowenischen Sprache "aktiv unterstützt". Der Kärntner Bischof, selbst Kärntner Slowene, würdigte auch Slomseks Beitrag als Literat "zur Weiterentwicklung und Vereinheitlichung der slowenischen Schriftsprache".
Anton Martin Slomsek wirkte nach seiner Priesterweihe 1824 als Kaplan und von 1829 bis 1838 als Spiritual im Priesterseminar in Klagenfurt. Am 5. Juli 1846 wurde Slomsek zum Bischof der damaligen Diözese Lavant mit Sitz in St. Andrä im Lavanttal geweiht. Slomsek prägte die Diözese nicht nur als Förderer der Volksmission und der geistlichen Berufe, als Mitbegründer der Hermagoras-Bruderschaft in Klagenfurt (1852) und als Prediger sowie Herausgeber vieler religiöser, schulischer und kultureller Bücher, sondern vor allem auch durch die Übertragung des Bischofssitzes von St. Andrä nach Maribor im Jahr 1859. 1999 wurde Slomsek von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) seliggesprochen.
Quelle: kathpress