Katholische Aktion: "Österreich kann Solidarität"
Eine Woche vor der Nationalratswahl am 29. September hat die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) die Bedeutung von Solidarität und gemeinsamer Verantwortung betont. Die große Hilfsbereitschaft nach der jüngsten Flutkatastrophe zeige, "Österreich kann Solidarität", heißt es in einer Aussendung am Sonntag. Zusammenstehen und schwierige Situationen gemeinsam zu überwinden, sei "den Menschen in unserem Land offensichtlich ein hohes Anliegen"; diese Grundhaltung solle daher auch bei der Wahl zum Tragen kommen, so die KAÖ, die bei ihrer Jahreskonferenz in Salzburg alle Wahlberechtigten dazu aufrief, "von ihrem Wahlrecht in diesem Sinn Gebrauch zu machen".
"Wählen ist eine Gewissensentscheidung", erklärte die KAÖ in ihrem Appell. Für Christinnen und Christen sei das Welt- und Lebensbild Jesu sowie die katholische Soziallehre der Maßstab für ihre Entscheidung. "Wer Neid, Hass und Angst, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit, Respektlosigkeit, Egoismus und Spaltung schürt, stellt sich - so unsere Überzeugung - selbst aus dem Kreis derer, die ein Christ, eine Christin ruhigen Gewissens wählen kann", heißt es in der Aussendung wörtlich.
Demokratie sei nicht nur "der Wille der Mehrheit", sondern impliziere auch den Respekt vor Minderheiten, den Willen zu Kompromissen sowie das Streben nach Gerechtigkeit und sozialer Fairness.
Die KAÖ hob außerdem die Bedeutung eines respektvollen Umgangs mit der Natur hervor. Die extremen Wetterereignisse der letzten Wochen hätten gezeigt, dass ein gutes Leben für alle nur möglich sei, wenn auch die Umweltverantwortung ernst genommen werde.
Trotz der hohen Zustimmung zur Demokratie in Österreich - so stimmen über 90 Prozent der Bevölkerung zu, dass es wichtig sei, in einer Demokratie zu leben - zeige sich seit 2017 ein sinkendes Vertrauen in staatliche Institutionen wie Parlament, Regierung und Gerichte, so die KAÖ. Gleichzeitig nähmen Vorbehalte gegen autoritäre Regierungsformen ab, was die KAÖ als besorgniserregend bezeichnete. Populismus und Radikalismen würden keine Lösungen bieten, sondern Gräben und Feindbilder schaffen.
Quelle: kathpress