Bischof Glettler bei Klimastreik: "Nicht von Ängsten leiten lassen"
"Sich nicht von Ängsten leiten lassen, sondern sich voll Mut für das Leben, für die Schöpfung, einsetzen": Dafür hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler anlässlich des weltweiten Klimastreiks am Freitag appelliert. In Tirols Landeshauptstadt fand als Unterstützung der Klimastreik-Anliegen ein interreligiöses Gebet mit Glettler sowie Gläubigen der neuapostolischen, alt-katholischen und evangelischen Kirche sowie der Baha'i statt, initiiert von "Religions for Future Tirol". "Das gemeinsame Gebet setzte ein starkes Zeichen für Mut und Hoffnung - sowohl für die Menschen als auch die gesamte Schöpfung", hieß es vonseiten der Initiative Religions for Future". Auch in anderen österreichischen Städten wie Wien, Salzburg, Klagenfurt und Linz wurde demonstriert.
Die wechselseitige Beziehung gelte es "bewusst, kreativ und mitfühlend" zu gestalten, erklärte Eva Spadinger von der Baha'i-Gemeinschaft. Max Valtingojer von der neuapostolischen Kirche betonte die aktuelle Gefahr für den Erhalt des Lebensraums. Angesichts der Verzweiflung jener Menschen, die aktuell von den Auswirkungen der Wetterextreme betroffen sind, unterstrich er: "Unsere Seele leidet mit." Der Umweltbeauftragte der evangelischen Kirche, Werner Schwarz, erinnerte an "Mut-machende Erfolge" im Kampf gegen das Waldsterben und das Ozonloch. "An der Schöpfung dürfe man nicht gleichgültig vorbeigehen, sondern müsse sie mit Respekt behandeln", so der alt-katholische Pfarrvikar für Tirol, Attila Nagy-György.
Die Sprecherin von Religions for Future, Julia Stabentheiner vom Welthaus der Diözese Innsbruck, forderte angesichts der bevorstehenden Wahlen dazu auf, sich gut darüber zu informieren, welche Parteien wirksame Klimaschutzmaßnahmen planen. Sie nannte Beispiele wie die Umsetzung der Forderungen des Klimarats, die Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes und das Ende fossiler Subventionen.
Zur Unterstützung des weltweiten Klimastreiks rief auch die "Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich" (KABÖ) auf. In Wien nahm auch Weihbischof Stephan Turnovszky als Teil von "Religions for Future" an der Demonstration teil.
"Religions for Future" ist ein Zusammenschluss verschiedener Religionsgemeinschaften, die laut eigener Aussage die Sorge der Klimabewegung teilen und auf die Verantwortung für die Erde als "unser gemeinsames Haus" aufmerksam macht. Ziel ist ein nachhaltiger Wandel, der nicht nur individuelle, sondern auch gemeinschaftliche und gesellschaftliche Ebenen umfasst. Seit Aschermittwoch führt das Bündnis die Aktion "Wähle das Leben!" durch, bei der Banner mit Klima-Botschaften von Gotteshaus zu Gotteshaus ziehen.
Quelle: kathpress