Jüdisches Neujahrsfest: Koordinierungsausschuss sendet Glückwünsche
Glückwünsche zum jüdischen Neujahrsfest hat der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit übermittelt (2. bis 4. Oktober). Für Jüdinnen und Juden beginnt damit das Jahr 5.785 nach Erschaffung der Welt. "Während wir das Jahr 5.784 hinter uns lassen, ist es an der Zeit, die tiefgreifenden Herausforderungen dieses Jahres zu reflektieren", heißt es in dem Schreiben wörtlich. So habe der 7. Oktober 2023 "einen tragischen Wendepunkt für Israel und die jüdische Gemeinschaft weltweit" markiert und es habe ein "weiterer blutiger Zyklus" begonnen und "vergessene Schrecken, von denen sie dachten, dass sie nicht wiederkommen würden".
Der Antisemitismus habe infolge an Stärke gewonnen - "von offenen Angriffen bis hin zu subtileren Formen von Vorurteilen und Diskriminierung". Dies zeige, "wie dringend wir als Gemeinschaft und Gesellschaft gegen Hass und Intoleranz eintreten müssen", heißt es in dem Schreiben, das von Koordinierungsausschuss-Präsident Martin Jäggle sowie den beiden Vizepräsidenten Willy Weisz und Margit Leuthold unterzeichnet ist. Und weiter: "Die Ereignisse des 7. Oktober mahnen uns, wachsam zu bleiben und den Kampf gegen Antisemitismus und Hass weiterhin mit aller Entschlossenheit zu führen."
Mit dem Beginn der Hamas-Angriffe auf Israel am jüdischen Feiertag Simchat Tora sei "nicht nur die Zerbrechlichkeit des Friedens auf schmerzliche Weise bewusst geworden, sondern auch ein gefährlicher Anstieg des Antisemitismus - weltweit", so das Schreiben. Die Welle von Hass zeige, dass der Kampf gegen Antisemitismus dringender denn je sei, betonte der Koordinierungsausschuss.
Als positives Zeichen wurde hingegen der "Tag des Judentums" der christlichen Kirchen in Österreich im Jänner 2024 gewürdigt, da die Fortschritte im Dialog und die Versöhnung zwischen den beiden Glaubensgemeinschaften gewürdigt werden konnten. Auch die Konferenz des Internationalen Rates der Christen und Juden (ICCJ) in Salzburg, an der auch muslimische Vertreterinnen und Vertreter teilnahmen, wurde positiv hervorgehoben. "In Zeiten wachsender Spannungen und Konflikte bleibt der interreligiöse Dialog ein entscheidender Schritt, um das Verständnis füreinander zu fördern und gemeinsam für Frieden und Toleranz einzutreten", so der Koordinierungsausschuss über die Veranstaltungen.
Das jüdische Neujahrsfest (Rosh Hashana) beginnt am Mittwochabend und endet am Freitagabend. Mit dem Neujahrsfest beginnt zugleich der jüdische Festmonat Tischri. In diesen fallen auch der höchste jüdische Feiertag, der Versöhnungstag Jom Kippur, der am Abend des 11. Oktober beginnt und bis zum Abend des 12. Oktober dauert, sowie das achttägige Laubhüttenfest (Sukkot) und das Fest der Thora-Freude (Simchat Tora). Die Zeit zwischen Rosch Haschana und Jom Kippur wird als "Tage der Ehrfurcht" (Jamim Noraiim) bezeichnet.
Quelle: kathpress