Schönborn und Schwertner eröffnen Caritas-Erntedanksammlung
Die Caritas und Pfarren der Erzdiözese Wien starten wieder ihre "Le+O Erntedanksammlung" zugunsten armutsbetroffener Menschen. Die Hilfsorganisation ruft dazu auf, zwischen 22. September und 20. Oktober haltbare Lebensmittel in den über 120 beteiligten Pfarren in Wien und Niederösterreich abzugeben. Den Auftakt zur Aktion, die heuer zum elften Mal durchgeführt wird, gaben am Donnerstag Kardinal Christoph Schönborn und die Wiener Caritasdirektoren Klaus Schwertner und Alexander Bodmann. Angesichts von Teuerungen und Naturkatastrophen stelle das Pfarr-Netzwerk eine dringende Unterstützung für die betroffenen Personen bereit, so Schwertner und Bodmann.
Die Zahl der Menschen, die sich hilfesuchend an die Caritas oder an die Pfarrgemeinden wenden, sei groß, informierte die Hilfsorganisation. "Gleichzeitig ist aber auch ein großer Zusammenhalt und so viel Mitmenschlichkeit im ganzen Land spürbar", betonten die Wiener Caritasdirektoren.
Neben der Hochwasserhilfe leisten die Pfarren auch Soforthilfe in Form von Lebensmitteln. In den 14 "Le+O-Ausgabestellen" werden armutsbetroffene Haushalte konkret etwa mit Obst, Gemüse, Milchprodukte und anderen Waren unterstützt, die im Handel nicht mehr verkauft werden. Haltbare Lebensmittel sind laut Caritas besonders gefragt. In Zuge der "Le+O Erntedanksammlung" werden daher besonders Zucker, Reis, Öl, Kaffee, Salz und Konserven gesammelt. "Diese konkrete Unterstützung kommt an und ist heuer dringender denn je. Im Vorjahr haben 133 Pfarren insgesamt 27 Tonnen haltbare Lebensmittel gesammelt", so Bodmann.
Jede Woche werden in den Ausgabestellen bis zu 20 Tonnen Lebensmittel an armutsbetroffene Menschen ausgegeben. Besonders sichtbar wird die zunehmende Not in den Lebensmittelausgabestellen, die bereits während der Pandemie und durch die Teuerung einen enormen Anstieg an Gästen verzeichneten. Neben Lebensmitteln und Hygieneprodukten haben Armutsbetroffene auch Zugang zu Sozialberatung, um nachhaltig Wege aus der Armutsspirale zu finden. Im Vorjahr wurden über 700 Beratungsstunden gezählt.
Erntedank angesichts von Naturkatastrophen
Angesichts der Klimaveränderungen und deren Auswirkungen auf unsere Ernte sei unser tägliches Brot nicht selbstverständlich, sagte Kardinal Christoph Schönborn. Auch das traditionelle Erntedank "feiern wir heuer unter dem Eindruck der sommerlichen Hitzewelle und der Unwetter-Katastrophe der vergangenen Tage, die das Zuhause vieler Menschen zerstört hat", so Schönborn, der daran erinnerte, dass letzlich "alles Gabe und damit auch Aufgabe" sei und die Krisen "nur gemeinsam und mit der Bereitschaft zu Teilen" gemeistert werden könnten.
Mit dem Projekt Le+O leistet die Caritas einen aktiven und nachhaltigen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung: Regelmäßig werden hunderte Supermärkte angefahren und Lebensmittel gerettet. Le+O ist zudem das größte Freiwilligenprojekt der Caritas. Aktuell sucht die Hilfsorganisation langfristig engagierte Freiwillige, die bereit sind, zu helfen. (Infos: www.pfarrcaritas.at)
Quelle: kathpress