Stift Engelszell: Regionales Unternehmen übernimmt Klosterbetriebe
Positive Nachrichten gibt aus dem vor der Auflassung stehendem Stift Engelszell (Bezirk Schärding), in dem seit längerem um eine Nachfolgelösung für Kirche, Kloster und Stiftsbetriebe gerungen wird: Zumindest für die wirtschaftlichen Betriebe wie die Likörerzeugung, die Brauerei und die Klostergaststätte habe man sich nun mit einem Unternehmen aus der Region einigen können und werde laut Vorvertrag langfristige Pachtverträge abschließen, ist einem Bericht der "Oberösterreichische Nachrichten" (OÖN, Freitag) zu entnehmen. Für die Stiftskirche mit den umliegenden Gebäuden und Liegenschaften stünden zu Monatsende Verhandlungen mit der Diözese an.
Das Kloster in der am Donauufer gelegenen Ortschaft Engelhartszell war zuletzt seit 1925 von Mönchen des Trappistenordens besiedelt, der sich wegen Nachwuchsmangels und Überalterung jedoch bereits vergangenes Jahr vom Konvent und damit auch völlig aus dem deutschsprachigen Raum verabschiedete. Eine Kommission rund um Dom Samuel Lauras, Abt des tschechischen Trappisten-Klosters Novy Dvur, ist seitdem für die zukünftigen Schritte verantwortlich. Gesucht wurde anfangs nach einer kirchlichen Lösung, dann nach einer, die zumindest nicht im Widerspruch zu Prinzipien der katholischen Kirche steht. Zu Jahresbeginn kam mit Elfriede Haindl eine neue Wirtschaftsdirektorin, die zuvor 33 Jahre lang in der Geschäftsleitung von Stift Schlägl tätig war.
Das nun gefundene Unternehmen entspreche den Werten, dem Gedankengut und der Spiritualität des Stiftes, erklärte Haindl zu der nun erzielten ersten Teillösung. Stifts-Sprecher Winfried Hinzen sagte, das Unternehmen verfüge über große Erfahrungen mit erfolgreichen ähnlichen Betrieben, und über geeignete Vertriebswege, um die Produkte auch erfolgreich zu vermarkten, außerdem sei das präsentierte Konzept "nachvollziehbar". Aus vertraglichen Gründen dürfe der Name des Unternehmens noch nicht bekannt gegeben werden, dessen Engagement sei jedoch "weithin bekannt", hieß es.
Hinsichtlich der Zukunft der Stiftskirche und weiterer Gebäude hat die Diözese Linz laut Kommission "grundsätzliches Interesse an einer Übernahme signalisiert", berichten die OÖN, die konkreten Verhandlungen stehen jedoch noch aus. Ziel sei, eine gute Zukunft für die Stiftskirche sowie das ehemalige Stift als lebendigen Ort zu sichern, wofür bis Anfang des kommenden Jahres die vertraglichen Details konkretisiert werden sollen. Die Übergabe solle dann bis September 2025 erfolgen. Bereits vereinbart wurde, dass die Diözese den Caritas-Standort als Eigentümerin weiterführen wird.
Quelle: kathpress