Caritas-Hilfe angelaufen
Die Caritas-Hilfe für die Betroffenen des Jahrhunderthochwassers in Teilen Österreichs ist am Sonntag voll angelaufen. Die Lage sei dramatisch und sie spitze sich weiter zu, so Caritas Generalsekretärin Anna Parr in einer Aussendung am Sonntag: "Unsere Krisenstäbe sind installiert und wir haben auch mit unserer Soforthilfe gestartet. Doch seit dem Jahrhunderthochwasser 2002 wissen wir: Erst wenn die Pegelstände wieder fallen, wird das gesamte Ausmaß der Katastrophe sichtbar werden. Das heißt: Unsere Hilfe wird einen langen Atem haben müssen."
Bereits am Samstag hat die Caritas eine österreichweite Hochwasser-Hotline für Betroffene eingerichtet, um finanzielle Soforthilfe leisten zu können. Die Nummer ist unter 05 17 76 300 an sieben Tagen in der Woche von 9-18 Uhr erreichbar. Erste Anträge für Unterstützungsleistungen wurden bereits entgegengenommen.
Besonders dramatisch ist die Lage in Niederösterreich. Hannes Ziselsberger, Direktor der Caritas in der Diözese St. Pölten: "Die Lage ist absolut besorgniserregend. Wir stehen in einem engen Austausch mit den Krisenstäben des Landes, mit den Pfarren in den betroffenen Gemeinden und mit unseren Einrichtungen. Wir sind in mehrfacher Hinsicht gefordert: Zum einen, weil sich bereits die ersten Opfer des Hochwassers an uns wenden und um Unterstützung ansuchen. Zum anderen, weil wir gleichzeitig alles unternehmen müssen, um unsere Hilfe in den unterschiedlichsten Bereichen weiter aufrechtzuerhalten."
Auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien bereite sich die Caritas bereits auf die nächste Phase der Hilfe vor, so Caritasdirektor Klaus Schwertner: "Auf unserem Diözesangebiet sind aktuell die Gemeinden Hadersdorf, Grafenwörth, Purkersdorf, Gablitz und Klosterneuburg am stärksten betroffen. Aber auch im Wiener Stadtgebiet finden erste Evakuierungen statt. Wir rechnen auch hier mit steigenden Bedarfen für Sofort- und Überbrückungshilfen. Bereits am Freitag haben wir die Hilfe für obdachlose Menschen ausgeweitet und wir sind dabei, unsere Sachspendenlager für die nächste Phase der Hilfe vorzubereiten."
Klar sei: "Auch, wenn noch kein Ende der Akutphase in Aussicht ist, es wird der Moment kommen, an dem wir die Menschen auch mit Sachspenden unterstützen werden - mit Möbeln, Gewand und Dingen des täglichen Bedarfs. Unser Land kann Krise. Die Caritas kann Krise. Wichtig ist jetzt, dass wir zusammenstehen und füreinander da sind."
Freiwillige werden gebraucht
Bereits in den ersten Tagen hätten sich hunderte Menschen an die Caritas gewandt, weil sie freiwillig helfen wollen, hieß es in der Aussendung. Über die Plattform www.fuereinand.at hätten sich allein in den vergangenen 24 Stunden mehr als 600 Menschen registriert. Parr: "Diese Hilfsbereitschaft ist beeindruckend und wichtig. Wir werden diese Hilfsbereitschaft brauchen, aber noch ist es dafür zu früh. Wir schließen uns dem Aufruf der Behörden an: Vermeiden Sie nicht notwendige Wege und bleiben Sie nach Möglichkeit Zuhause. Wenn sie helfen wollen, tun sie das mit einer Spende und indem sie sich auf www.fuereinand.at registrieren. Diese Plattform gibt uns die Möglichkeit, Hilfseinsätze dann in einem nächsten Schritt rasch und lokal organisieren zu können."
Die Caritas bittet dringend um Spenden: Caritas Österreich, Kennwort: Katastrophenhilfe Österreich, Erste Bank, BIC: GIBAATWWXXX, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560.
Quelle: kathpress