"Missio canonica": 54 neue Religionslehrkräfte für das Land Kärnten
34 Frauen und 20 Männer haben in der Diözese Gurk vor Beginn des neuen Schuljahres die "Missio canonica", also die kirchliche Bevollmächtigung zur Erteilung des Religionsunterrichts, erhalten. Im Schuljahr 2024/2025 werden insgesamt 357 Religionslehrerinnen und -lehrer in der Diözese Gurk tätig sein, von denen rund 90 Prozent Laien sind. Schulamtsdirektor Peter Allmaier wies im Rahmen der Sendungsfeier im Bischofshaus auf die gesellschaftliche Relevanz qualifizierter Religionslehrkräfte hin.
Die Lehrkräfte "vermitteln im Religionsunterricht den Kindern und Jugendlichen in einer multireligiösen Gesellschaft ein reflektiertes Wissen über die eigene religiöse Tradition", so Allmaier. Dadurch könnten die Kinder sich selbst für ihre Position in der Kirche entscheiden und "nach außen hin auskunftsfähig" sein. Gleichzeitig gehe es im Religionsunterricht um "religionskulturelles Wissen sowie um lebensnahe Themen mit besonderer Relevanz für junge Menschen - unabhängig von deren Religionszugehörigkeit."
Eine qualitativ hochwertige Ausbildung der Religionslehrkräfte sei "Basis und Voraussetzung für eine überkonfessionelle und interreligiöse Zusammenarbeit sowie für einen kritischen Umgang mit anderen religiösen Überzeugungen und Weltanschauungen", sagte der Kärntner Schulamtsdirektor. Angesichts der sinkenden Zahl an Religionslehrerinnen und -lehrern appellierte Allmaier: "Von den 357 Lehrpersonen sind 36 zwischen 61 und 65 Jahre alt. Wir brauchen dringend junge Menschen, die sich für die Ausbildung zur Religionslehrkraft entscheiden."
Allmaier verwies auch auf die hohe Akzeptanz des Religionsunterrichts in Kärnten sowie auf die "kontinuierlich steigende Zahl jener Schülerinnen und Schüler, die nicht katholisch sind, sich aber für den katholischen Religionsunterricht anmelden". Dies sei auch an Schulen der Fall, "an denen es die Alternative des Ethikunterrichts gibt". Im Schuljahr 2023/2024 haben mehr als 95 Prozent der katholischen Schülerinnen und Schüler Kärntens den Religionsunterricht besucht. Die Abmeldequote vom Religionsunterricht lag im Pflichtschulbereich (Volks-, Mittel-, Sonderschule und Polytechnikum) bei knapp 1,6 Prozent, in den höheren allgemeinbildenden sowie berufsbildenden Schulen bei rund 10 Prozent.
Quelle: kathpress