Skirennläufer Raich spricht über geistliche Impulse im Innsbrucker Dom
Ein Gleichnis aus der Bibel schenkt dem ehemaligen Skirennläufer Benjamin Raich angesichts von weltweiten Katastrophen und Kriegen Zuversicht und Trost. Darüber hat der frühere Profisportler mit dem "Tiroler Sonntag" (aktuelle Ausgabe) im Vorfeld der Innsbrucker Domfestwochen gesprochen. Raich wird dort am 10. September neben dem Schauspieler und Buchautor Samuel Koch, der Astrophysikerin Maria Fernanda Nieva und Sr. Barbara Flad über seine Beziehung zu Gott, Zuversicht sowie über Niederlagen und Erfolge in seinem Leben sprechen.
Im Leben fühle man sich immer wieder klein. Gerade in Zeiten multipler Krisen stelle sich die Frage, was ein einzelner Mensch dagegen ausrichten könne, so Raich. "Das Gleichnis vom Senfkorn gibt Hoffnung. Es enthält die Botschaft, dass es auf jede und jeden ankommt." Dem Veranstaltungstitel "Räume öffnen - Gott fragen" entsprechend, erklärte Raich, sich in Zeiten, in denen "das Verurteilen im Sinne von 'Drüberfahren' groß in Mode" sei, am Leben Jesu ein Vorbild zu nehmen: "Wie respektvoll er mit Menschen umgeht, offen, nicht urteilend... Das sind Haltungen, die hochaktuell sind."
Viele Menschen stünden häufig unter Stress, Spannung und Druck. Darunter leide der Respekt voreinander. Wenn es also nicht immer gelinge, ein verständnisvolles Miteinander zu leben, gebe es immer noch die Möglichkeit, sich zu entschuldigen. "Am Ende braucht es für eine Entschuldigung immer zwei: einen, der sich entschuldigt und einen, der sie annimmt." Im Innsbrucker Dom wird der Olympiasieger und Weltmeister unter anderem über Höhepunkte und Niederlagen in seiner Karriere erzählen und welche Lehren er daraus für sich gezogen hat.
Brücken bauen
Auf die Bedeutung des Dialogs wies auch der Schauspieler und Buchautor Samuel Koch hin, der am 10. September über das Öffnen verschlossener Türen sprechen wird. Die Rede von Gott, die Räume aufmache, könne nur gelingen, wenn alle die Sprache des Gegenübers beherrschen. Diese Aufgabe sei komplexer denn je, erklärte er gegenüber dem "Tiroler Sonntag". In unsicheren Zeiten hätten die Menschen ein größeres Sicherheitsbedürfnis. "Wir neigen dazu, die Türen fester zu verschließen. Da braucht es dann den richtigen Schlüssel, um die Türen zu öffnen." Gott sei im Besitz aller Schlüssel und aller Sprachen, so Koch, der vielen seit seinem folgenschweren Unfall in der Fernsehshow "Wetten, dass...?" bekannt ist.
Über Brücken zwischen Menschen, Religionen und Kulturen, die mit "Respekt, Toleranz, Offenheit, Geduld, Mitgefühl und Barmherzigkeit gebaut werden", sprach die aus Argentinien stammende Astrophysikerin Nieva mit dem "Tiroler Sonntag". Für die Domfestwochen kündigte sie an, über ihre Arbeit mit Jugendlichen zu sprechen, die sie auf rechtzeitige Atempausen in einer schnelllebigen Zeit aufmerksam machen wolle. Es sei wichtig, in Achtsamkeit zu investieren. "Wir müssen uns glücklich machen, bevor wir lernen, lautet mein Motto", so die Wissenschaftlerin. Eine Eispause, das habe sie erlebt, könne bei Schülerinnen und Schülern "grandiose Ideen" hervorbringen.
(Infos zum Programm: https://www.dibk.at/Meldungen/Festwoche-zu-300-Jahre-Kirchweihe-St.-Jakob?%2FMeldungen%2FJubilaeumswoche-im-September-300-Jahre-Kirchweihe-St.-Jakob)
Quelle: kathpress