Kärntner Bischof reist zum Eucharistischen Weltkongress in Quito
Der Kärntner Bischof Josef Marketz wird von 8. bis 15. September als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz am Eucharistischen Weltkongress der katholischen Kirche in Quito, Ecuador, teilnehmen. Marketz, der vor über 40 Jahren ein Diakonatsjahr in Ecuador absolviert hat, betonte in einer Aussendung der Diözese Gurk am Donnerstag die prägenden Erfahrungen, die er dort gemacht hat. Der Kongress, der unter dem Motto "Geschwisterlichkeit zur Heilung der Welt" steht, widmet sich auch aktuellen globalen Herausforderungen, wie Armut, Ungleichheit und Konflikten. Die Organisatoren erwarten rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 50 Ländern weltweit. Zuletzt fand 2021 in Ungarns Hauptstadt Budapest ein Eucharistischer Weltkongress statt.
Den Auftakt bildet am kommenden Sonntag eine große Messe in einem Park in Quito, bei der auch 1.500 Kinder ihre Erstkommunion feiern. Eine Woche lang folgt dann ein umfangreiches Programm aus spirituellen und kulturellen Veranstaltungen. Den Schlussgottesdienst am 15. September leitet der venezolanische Kardinal Baltazar Porras, den Papst Franziskus als seinen Sondergesandten nach Quito schickt. 2021 in Budapest hatte Franziskus, der aktuell eine Südostasien-Reise absolviert, selbst die Schlussfeier des Eucharistischen Kongresses geleitet.
"Die Weltkirche ist ein Schatz, den es immer wieder aufs Neue zu heben gilt", so Bischof Marketz über die Bedeutung des internationalen Kongresses. Konkret hofft der Kärntner Diözesanbischof auf neue Impulse für die Pastoral in Österreich und die bevorstehende Weltsynode in Rom. Aktuell würden sich die Menschen in "einer verwundeten Welt" nach Heilung sehnen, so Marketz bezugnehmend auf das Kongress-Motto. Das Leitwort sei ob der Armut und Ungleichheit in Lateinamerika sowie "einem nicht enden wollenden Krieg" in Europa, Krieg im Heiligen Land sowie den "unzähligen Booten mit Menschen", die Zuflucht in einer besseren Welt suchen, aktueller denn je, so der Bischof. Die Rolle der Kirche sieht er darin, den Menschen in einer verwundeten Welt Heilung zu bringen und "das Miteinander, das 'Wir'" in den Mittelpunkt zu stellen.
Besuch bei Missionaren aus Österreich
Anschließend an den Kongress plant der Kärntner Bischof Besuche bei österreichischen Missionaren in der Diözese Guayaquil. Er habe in Ecuador "eine Kirche erfahren, in der das 'Wir' im Mittelpunkt steht und Eucharistie in einer Lebendigkeit gefeiert wird, die Jesus spürbar macht", so Marketz. Dieses Gemeinschaftsgefühl, das Miteinander sowie das Teilen von Freude und Leid hätten ihn "beeindruckt und in meinem Weg bestärkt".
Die Eucharistischen Weltkongresse zählen neben den Weltjugendtagen zu den größten internationalen katholischen Veranstaltungen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen Kontinenten. Die Kongresse sollen die zentrale Bedeutung des Sakraments der Eucharistie in Leben und Sendung der Katholischen Kirche bewusst machen und das Verständnis dafür in Orts- und Weltkirche fördern. Die Versammlungen werden seit 1881 an wechselnden Orten durchgeführt. Geistiger Vater der Weltkongresse ist der französische Priester und Heilige Peter Julian Eymard (1811-1868). 1881 veranstaltete die Französin Emilie Tamisier (1834-1910) in Lille den ersten Internationalen Eucharistischen Kongress. Heute betreut ein Päpstliches Komitee in Rom zusammen mit örtlichen Organisatoren die Kongresse.
In der Regel finden die Eucharistischen Weltkongresse alle vier Jahre statt. Der Kongress in Budapest hatte wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben werden müssen. Davor fanden Eucharistische Weltkongresse im philippinischen Cebu (2016), Dublin (2012) und Quebec (2008) statt. (Link: https://www.iec2024.ec/en/)
Quelle: kathpress