"Solwodi"- Jahresbericht 2023: Hilfe für Opfer von Menschenhandel
Der von Ordensfrauen getragene Verein "Solwodi Österreich" hilft Frauen und ihren Kindern, die von Gewalt in Form von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung betroffen sind. "Solwodi" bietet dafür etwa eine Schutzwohnung sowie eine Beratungsstelle an. Laut dem aktuellen Jahresbericht 2023 suchten im vergangenen Jahr 34 Frauen erstmals den Kontakt zu "Solwodi", elf konnten in der Schutzwohnung aufgenommen werden; insgesamt wohnten 2023 17 Frauen in dieser, im Jahresdurchschnitt war sie von 7,3 Frauen und 1,6 Kindern bewohnt.
Sechs Frauen besuchten Deutschkurse, sieben Frauen nahmen am Arbeitstraining des Vereins "Hope for the future" teil. Fünf Betroffene hatten schwere psychische Erkrankungen, vier Frauen konnten in eine psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung vermittelt werden. Neun Frauen zogen aus der Schutzwohnung aus, drei davon in eine eigene Wohnung. Vier Kinder zwischen null und vier Jahren lebten in der Wohnung.
Das vergangene Jahr sei nicht nur von neuen Herausforderungen geprägt gewesen, sondern auch vom zehnjährigen Jubiläum von "Solwodi Österreich", so die Vereinsvorsitzende Sr. Patricia Erber im Jahresbericht. "Diese Dekade markiert nicht nur unsere Beständigkeit, sondern auch unseren fortwährenden Einsatz und Einfluss in der Unterstützung von Frauen in Notlagen sowie im Kampf gegen Menschenhandel und Gewalt gegen Frauen."
"Solwodi Österreich" wurde von sechs Ordensgemeinschaften gegründet: von den Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul Wien-Gumpendorf, der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis, der Congregatio Jesu, den Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens, der Missionskongregation der Dienerinnen des Heiligen Geistes und den Salvatorianerinnen. Er geht auf den Verein "Solwodi" (= Solidarity with women in distress - Solidarität mit Frauen in Not) zurück, der von Sr. Lea Ackermann 1985 in Kenia ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile ist der internationale Verein in mehreren europäischen Ländern tätig und setzt sich für eine verbesserte Stellung von Frauen ein.
"Solwodi Österreich" finanziert sich ausschließlich aus Spendengeldern. 2023 erhielt der Verein Spenden in Höhe von rund 248.000 Euro, denen Ausgaben von rund 260.000 Euro gegenüberstanden. Das Defizit wurde mit Rücklagen aus den Vorjahren ausgeglichen. Spenden - auch Sachspenden - seien immer herzlich willkommen, so Sr. Erber.
(Infos: www.solwodi.at)
Quelle: kathpress