Linz: Kunstinstallation macht Ökosystem in und um Mariendom sichtbar
Im Rahmen des Linzer "Ars Electronica Festivals" sind im Mariendom von Mittwoch bis Sonntag (4. bis 8. September) drei Kunstinstallationen zu sehen, die sich mit der Symbiose zwischen Menschen, Mikroorganismen, Pflanzen und Technologien auseinandersetzen. Unter dem Titel "Sensing Mother Nature - Expanded Communications Through the Arts" kombinieren die Werke multisensorische Ansätze, die Auge, Ohr und Nase ansprechen, um eine tiefere Verbindung zum Ökosystem zu fördern, wie es in einer Aussendung der Diözese Linz heißt. Die Kunstinstallationen der Forscherin Yoko Shimizu und der Klangkünstlerin Kyoka sind Teil der Veranstaltungsreihe "DonnaStage" anlässlich des 100-Jahr-Weihejubiläums des Linzer Mariendoms.
Im Zentrum der Werke stehen unter anderem Mikroben, die auch in architektonischen Räumen - wie dem Mariendom - vorkommen. Shimizu, Künstlerin im "Ars Electronica Futurelab" sowie studierte Biologin und Chemikerin, hat für die Ausstellung mikrobiologische Proben aus verschiedenen Bereichen des Mariendoms gesammelt und diese visualisiert, informierte die Diözese. Ihre Arbeit "Biological Archive of Mariendom" (dt. "Biologisches Archiv des Mariendoms") erforscht die lebenden Systeme im und um das historische Bauwerk.
Unter dem Titel "Bioluminescent Nocturne" erforscht die zweite Installation künstlerische musikalische Ausdrucksformen in Zusammenarbeit mit biolumineszierendem Meeresplankton. "Das Kunstwerk zielt darauf ab, das Verständnis für das Ökosystem der Erde zu vertiefen und gleichzeitig das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen", hieß es. Die dritte Kunstinstallation "Memory of Flora" kombiniert stattdessen Duftessenzen mit Klanglandschaften - etwa den Geruch von Blumen mit Geräuschen von Insekten und Vögeln, Bienen und Ameisen sowie dem Rascheln von Wind und Umgebungslärm in der Stadt - um lebhafte Erinnerungen an einen Tag im Garten zu wecken.
Die Installationen sind bis zum 8. September, jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr, im Rahmen des "Ars Electronica Festivals" zu sehen. Die Eröffnung findet am Mittwochabend um 19.00 Uhr in der Krypta des Mariendoms im Rahmen einer Vernissage-Tour statt und wird begleitet von einem Vortrag von Kerstin Borchhardt, Assistenzprofessorin am Institut für Geschichte an der Katholischen Privat-Universität Linz.
"DonnaStage"-Veranstaltungen im Herbst
Die Veranstaltungsreihe "DonnaStage" macht den Dom und das neue Domcenter "zum Aushandlungsort für zeitgenössische Fragen nach Frauenrollen, Familienbildern und Geschlechtergerechtigkeit", erklärten die Initiatorinnen. Zu den nächsten Veranstaltungen zählen neben der Installation "Sensing Mother Nature" die Porträtreihe "Für Theresia. Anton Bruckner - eine HerStory" von Zoe Goldstein. Diese zeigt von 13. bis 30. September im Kapellenkranz des Mariendoms zehn Frauen, die in Anton Bruckners Leben eine Rolle gespielt haben. Zudem erklingen bei der Reprise am 15. September (16 Uhr) Texte rund um die ausgewählten Frauen abwechselnd mit Vokalmusik des Komponisten, dessen Geburtstag sich Anfang September zum 200. Mal jährt.
Quelle: kathpress