Paralympics-Kaplan Lackner feiert Erfolge mit österreichischem Team
Applaus, Jubel, wehende Österreich-Fahnen und eine Sachertorte haben die Bronze-Medaillengewinnerin Natalija Eder (Speerwurf) und den Silber-Preisträger Florian Brungraber (Triathlon) in den vergangenen Tagen im "House of Friends" in Paris bei den Paralympics erwartet. "Die Nächte hier sind lang, weil wir viel zu feiern haben", erklärte der österreichische Olympia- und Paralympics-Seelsorger Johannes Lackner im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress am Dienstag. Im "House of Friends", nahe des paralympischen Dorfs, das sich das österreichische und deutsche Team für Veranstaltungen teilen, wird nicht nur gemeinsam gefeiert, sondern auch der ökumenische Dialog gefördert, so Lackner, der mit den deutschen Seelsorgern bereits einen ökumenischen Gottesdienst abhielt.
Die Paralympischen Spiele sind in erster Linie ein Fest des Sports. Letzterer habe aber auch eine integrative Kraft, betonte Lackner: "Die Paralympics sind Botschafter für Inklusion. Hier kommt klar zum Ausdruck, dass Sport Grenzen überwinden kann." Lackner hofft, dass das inklusive Sportereignis samt aufmerksamer Berichterstattung dazu beitragen wird, "dass Menschen mit Behinderungen noch stärker und chancengleich in der Gesellschaft aufgenommen werden".
Der gebürtige Kitzbühler nannte die Paralympioniken im Gespräch mit Kathpress "Zeugen der Hoffnung und des Mutes". Lackner weiter: "Sie überwinden scheinbar unüberwindbare Hürden und haben darum meinen größten Respekt und auch den größten Respekt der Gesellschaft verdient."
Selbst- und Gottvertrauen als Kraftquellen
"Der Glaube spielt für viele paralympische Athletinnen und Athleten eine große Rolle", berichtete Lackner. Viele hätten ihm erzählt, dass ihnen nicht nur der Sport, sondern auch der Glaube Kraft gegeben habe, nach einem Unfall oder Schicksalsschlag wieder ins Leben zurückzufinden. "Um ein einschneidendes Erlebnis, das das Leben auf den Kopf stellt, zu überwinden, braucht es den Glauben an sich selbst, aber oft auch Gottvertrauen."
Am Dienstag leitete Lackner im paralympischen Dorf eine Messe mit dem österreichischen Team, der auch Maria Rauch-Kallat, die Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC), beiwohnte. "Wir haben unsere Bitten und unseren Dank Gott anvertraut", erzählte Lackner, der, wie auch bei den Olympischen Spielen, die "Wundertätige Medaille" an das österreichische Paralympics-Team verteilte. Diese Medaille geht auf die Erscheinungen der Gottesmutter bei der Vinzentinerin Sr. Catherine Laboure Anfang des 19. Jahrhunderts zurück und wird in Zusammenhang mit Berichten über wundersame Heilungen erwähnt.
Am Mittwoch verfolgt der Tiroler Seelsorger die Dressurreitwettbewerbe vor der Kulisse von Schloss Versailles. In den kommenden Tagen wird er die Radfahr- und - auf Einladung seines Landsmanns und Sportschützen Josef Pachers hin - die Sportschießbewerbe besuchen. Lackner hofft auf eine Fortführung der Erfolgsserie des österreichischen Teams, denn "es ist schön, mit so offenen, herzlichen und auch gelassenen Menschen zu feiern".
Quelle: kathpress