200 Jahre Bruckner: "Theologische Kurse" bieten Spezialkurs an
Es "brucknert" in diesen Tagen allüberall in Österreich: schließlich feiert der berühmte Komponist am Mittwoch (4. September) seinen 200. Geburtstag. Aus diesem Anlass bieten die Wiener Theologischen Kurse einem eigenen Spezialkurs an: Am 20./21. September werden dabei die Musikhistorikerin Elisabeth Maier, die Musikwissenschaftlerin Anita Mayer-Hirzberger und der Musikpsychologe Erich Vanecek unter dem Titel "Alle Kunst eine Suche nach Gott?" in vier Themenkreisen Annäherungen an Bruckner bieten, teilte die Wiener Erwachsenenbildungseinrichtung am Dienstag in einer Presseaussendung mit.
Tatsächlich polarisiert Bruckner bis heute: "Seine Klangsprache reihte ihn unter die musikalische Moderne der 'Neudeutschen' (Wagner, Liszt, Berlioz) ein, seine meist jugendlichen Anhänger, fast allesamt 'Wagnerianer', hoben ihn als Galionsfigur gegen den von den 'Konservativen' bevorzugten Johannes Brahms auf den Schild", heißt es in der Aussendung. "War Bruckner also in den Augen vieler Zeitgenossen seiner modernen Musiksprache wegen ein musikalischer 'Anarchist', so sah er selbst sein Schaffen insgesamt als 'Gottesdienst' - vom Ethos des Schaffens, der altmeisterlichen Präzision der Konstruktion her, mit der er die Neuartigkeit seiner Gedanken zu bändigen wusste."
Entsprechend bietet der Spezialkurs neben einer Einführung in Bruckners Leben und Werk auch kunstphilosophische und -geschichtliche Annäherung an diesen faszinierenden Künstler. Maier wird dabei die Themenkreise "Ein Lebenswerk zwischen 'Gottesdienst' und 'Anarchie'" und "Einführung in das Schaffen Anton Bruckners" behandeln; Mayer-Hirzberger widmet sich dem Thema "Vom Gottesdienst zur Weihestunde: Kunst als Religionsersatz?" und Vanecek erörtert das Thema "Begreifen, was uns ergreift. Musikalisches und religiöses Erleben im Vergleich".
Debatte über "enthauptete" Linzer Marien-Skulptur
Anfang Juli sorgte die "Enthauptung" einer Figur im Linzer Mariendom für internationales Aufsehen. Unbekannte hatten offenbar an der Darstellung einer gebärenden Maria Anstoß genommen und ihr den Kopf abgesägt. Geschaffen wurde die Skulptur mit dem Titel "Crowning" von der Künstlerin Esther Strauß.
Unter dem Titel "Die Gottesgebärerin von Linz. Zur Diskussion um die Skulptur 'Crowning' von Esther Strauß" lädt nun die ebenfalls zu den Theologischen Kursen gehörende "Akademie am Dom" am 18. September zu einer hochkarätigen Veranstaltung. Miteinander diskutieren werden der Wiener Kulturwissenschaftler Thomas Macho, die Linzer Kunsthistorikerin Anna Minta, die Theologin und Kunstvermittlerin im Mariendom Linz, Martina Resch, die Hebamme Elisabeth Schindegger sowie die Linzer Kirchenhistorikerin Ines Weber. Die Veranstaltung kann auch online verfolgt werden. (Infos und Anmeldung: www.theologischekurse.at)
Quelle: kathpress