Dominikaner laden zu "Berufungstagen" ins Wiener Kloster
Das Bibelzitat "Komm und sieh!" (Joh 1,46) will die Dominikanerprovinz für Deutschland und Österreich wortwörtlich umsetzen: Am Ordensleben interessierte junge Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren demnächst zu "Berufungstagen" im Wiener Dominikanerkloster Santa Maria Rotunda (1. Bezirk, Postgasse 4) eingeladen. Von 3. bis 5. Oktober wird die Möglichkeit geboten, die dominikanische Gemeinschaft vor Ort kennenzulernen und durch Impulse, Gespräche und Zeiten der Stille zu prüfen, ob ein Ordensleben infrage kommt - "ganz ohne Druck und ergebnisoffen", wie die Gemeinschaft in einer Aussendung betont.
"Das Ganze ist keine Rekrutierungsveranstaltung. Wir wollen Ordensinteressierten den Orden als Option aufzeigen. Es geht aber niemand eine Verpflichtung ein", wird P. Simon Hacker, einer der beiden "Berufungspromotoren" des Ordens, zitiert. Hacker selbst trat dem Orden 2018 bei, sechs Jahre nach seinem ersten Klosterbesuch. Eine solche Entscheidung brauche Zeit und keine theoretischen Überlegungen, so der Ordenspriester. Irgendwann müsse man damit beginnen, Dinge auszuprobieren. "Das fängt mit dem Besuch eines Klosters oder mit der Teilnahme an Interessententagen an. Selbst das Ablegen der Einfachen Profess nach eineinhalb Jahren der Ausbildung in Postulat und Noviziat ist immer noch ein Versuch", so Hacker, der im Leipziger Dominikanerkloster lebt und als Seelsorger an der Propstei arbeitet.
Den Interessierten werde Anfang Oktober ein Potpourri aus Gesprächen mit den Brüdern und anderen Interessierten, Zeiten der Stille und des Gebets sowie Impulsen und Vorträgen geboten, die helfen, über die Bedeutung von "berufen zu sein" zu reflektieren, erklärt Hackers Ordenskollege P. Justinus Grebowicz aus dem Berliner Dominikanerkloster.
Der Berufungspromotor kennt Umstände, die junge Berufene in ihrer Entscheidung hemmen können. Er sei mit seinem Vorhaben, Ordensmann zu werden, in seiner Familie "nicht gerade auf Verständnis gestoßen" und habe gewusst, dass er sich von seiner Heimat, Familie, seinen Gewohnheiten und seinem Umfeld trennen werden müssen. "Wenn man also den Weg geht, muss man auch in Erwägung ziehen, das alles hinter sich zu lassen", so Grebowicz, der 2016 in den Dominikanerorden eintrat. Er sei dankbar, immer wieder herausgefordert worden zu sein, "um mir bewusst zu machen, warum ich diesen Weg gehen soll und auch möchte".
Anmeldungen von Ordensinteressierten zu den "Berufungstagen" nehmen P. Hacker und P. Grebowicz entgegen. Sie stehen unter der Mail-Adresse berufung@dominikaner.org auch für weitere Informationen rund ums Leben als Dominikaner zur Verfügung. Anmeldeschluss für die "Berufungstage" ist der 15. September.
Quelle: kathpress