Ab 2027 wieder "magdas"-Hotel der Caritas im Wiener Prater
Das Caritas-Hotel "magdas" kehrt an seinen ersten Standort im Wiener Prater zurück. Neben dem vor zwei Jahren eröffneten "magdas"-Sozialhotel in der Ungargasse in Wien-Landstraße soll ab 2027 das bereits von 2015 bis 2022 als "magdas"-Popup-Hotel betriebene Haus in der Laufbergergasse 12 im Prater wieder Gäste empfangen. Caritas-Vertreter präsentierte am Donnerstag die Pläne für die ab Frühjahr 2025 geplante Grundsanierung des Gebäudes, die ganz auf ökologische Nachhaltigkeit und die Wiedernutzung bestehenden Materialien wie Altmöbel setzt. Die Grundidee der "magdas"-Hotels ist, Menschen mit Fluchterfahrungen in Hotellerie- und Gastronomieberufen auszubilden und ihnen so die Chance zu geben, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Gemeinsam mit Branchenprofis sorgen sie für die Gäste.
"magdas Hotel" zeige, wie ein innovativer, sozialer Hotelbetrieb funktioniere und über Integration und Ausbildung konkrete Antworten auf Integrationsfragen und den Arbeitskräftemangel gebe, erklärten Gabriela Sonnleitner, Geschäftsführerin von "magdas Social Business", und der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner. Das zweite "Hotel mit sozialem Mehrwert" verdopple die soziale Wirkung und vor allem "die Chancen für Menschen, die es beim Menschen am Einstieg in den Arbeitsmarkt oft nicht so leicht haben", so Schwertner.
Bis zu 42 zusätzliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze sollen am "magdas"-Standort im Prater geschaffen werden. "Wir zeigen, dass es möglich ist, dass wirtschaftliches Tun und soziales Handeln kein Widerspruch sind", sagte Schwertner. In Österreich, wo gerade das Thema Asyl und Migration auch im aktuellen Wahlkampf wieder sehr negativ diskutiert werde, sei "magdas Hotel" ein Leuchtturmprojekt und gut für den sozialen Zusammenhalt, fügte der Wiener Caritasdirektor hinzu: "Wir bieten Menschen die Möglichkeit, sich mit ihren Talenten und Stärken einzubringen und letztlich hier nicht nur für sich und ihre Familien zu sorgen, sondern auch über Sozialversicherungsbeiträge und Steuern einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Das ist das, was sie nämlich wollen."
103 Zimmer mit 225 Betten wird das neue "magdas"-Hotel haben. Hinzukommen Veranstaltungs- und Seminarräume, und im Erdgeschoss wird sich wie früher ein auch für Nicht-Hotelgäste offenes Restaurantlokal befinden. Wie beim "magdas"-Hotel in der Ungargasse verbindet das Projekt für das neue Stadt- und Seminarhotel direkt am Grünen Prater den Social-Business-Gedanken mit einem umfassenden ökologischen Nachhaltigkeitskonzept.
"Neben unseren sozialen Auftrag, vor allem Menschen mit geringeren Jobchancen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist Nachhaltigkeit im Bau und im Betrieb ins Zentrum unseres Handels gerückt", sagte Geschäftsführerin Sonnleitner. Das neue "grüne Hotel in grüner Landschaft" soll ressourcenschonend errichtet werden und mit einem möglichst geringem CO2-Fußabdruck auskommen. "Es soll modern und jung sein, aber auch mit alten Dingen und Material arbeiten, die kreativ verwendet werden. Wir wollen so wenig wie möglich wegschmeißen." Die modernen Design-Entwürfe werden mit upgecycelten und natürlichen Materialien wie Holz umgesetzt.
Beim Umbau wird die Grundstruktur des Hauses aus den 1970er Jahren in großen Teilen erhalten, um möglichst wenig Abrissmaterial zu produzieren, erklärte Generalplaner und Architekt Christian Heiss. Der Garten des Gebäudes wird zur Straße hin geöffnet, die vorhandenen alten Bäume bleiben erhalten. Zur Heizung und Kühlung wird Grundwasser genutzt und Strom wird soweit möglich mit der eigenen Photovoltaikanlage erzeugt. Rund 20 Mio. Euro wird die Caritas in Projekt investieren.
Der Erfolg der "magdas Hotels" sorgte in den vergangenen Jahren auch international für Schlagzeilen. Insgesamt konnten seit 2015 an die 250.000 Gäste begrüßt werden. Schon auf die ersten Nachrichten zur Wiedereröffnung im Prater gebe es sehr viel positives Feedback von vielen Menschen, freute sich Sonnleitner. "Auch das zeigt, dass das, was wir hier tun, einfach sinnvoll ist und einen Mehrwert in die Gesellschaft bringt."
Quelle: kathpress