Salzburg gedenkt seiner Stadt- und Landesmutter Erentrudis
Mit einer Festwoche erinnert Salzburg an die Ernennung der Heiligen Erentrudis (650-718) zur Stadt- und Landesmutter vor 400 Jahren. Die Ernennung der ersten Äbtissin von Stift Nonnberg durch den damaligen Erzbischof Paris Lodron erfolgte am 4. September 1624. Bis heute ist Erentrudis zudem Patronin der Erzdiözese Salzburg. Aus Anlass dieses Jubiläums laden das Benediktinerinnenstift Nonnberg, das Land Salzburg und die Erzdiözese Salzburg vom 1. bis 8. September zu einer eigenen Festwoche mit Konzerten und Gottesdiensten, teilte die Erzdiözese Salzburg in einer Aussendung mit.
Der Feierreigen beginnt mit einer Veranstaltung aus der Reihe "Engelsmusicen", der Nonnberger Abendmusiken am 1. September (17 Uhr), gestaltet vom Frauenensemble der Nonnberger Stiftsvokalisten. Am 4. September soll eine Podiumsdiskussion stattfinden. Am 7. September folgt eine Feierliche Profess von Sr. M. Benedicta Gruber. Den Gottesdienst in der Stiftskirche Nonnberg (14 Uhr) wird Erzbischof Franz Lackner feiern.
Den Abschluss der Festwoche bildet schließlich am 8. September ein Festtag mit einer Prozession mit den Reliquien der Heiligen in den Dom (Beginn: 9.30 Uhr) und einem anschließenden Festgottesdienst im Salzburger Dom. Im Anschluss an den Gottesdienst werden die Reliquien mit einer Prozession ins Nonntal zurückgeführt. Dort soll der Tag dann mit einem "Erentrudisfest" mit Musik, Kulinarik, eigenem Kinderprogramm und anderen Angeboten ausklingen. Neben Erzbischof Lackner und Weihbischof Hansjörg Hofer wird auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer an dem Festtag teilnehmen.
"Ihr Wirken und die ihr zugeschriebenen Wunder waren und sind für viele Menschen im Bundesland ein Vorbild im christlichen Glauben", würdigt Landeshauptmann Haslauer laut Landeskorrespondenz das Wirken der Heiligen. "Erentrudis hat einen ganz besonderen Platz in unserer Geschichte und diesen möchten wir am 8. September in den Mittelpunkt stellen".
Die Heilige Erentrudis war Krankenpflegerin, Armenfürsorgerin, Erwachsenenbildnerin und Erzieherin. Sie stammte aus fürstlichem Haus. Schriftliche Zeugnisse aus dem Beginn ihres Wirkens in Salzburg sind kaum erhalten. Um 714 wurde mit Stift Nonnberg das erste und damit älteste, bis heute noch bestehende Frauenkloster im deutschen Sprachraum gegründet. Erentrudis wurde als Äbtissin eingesetzt. Als Todestag wird meist der 30. Juni 718 angegeben.
Urkundlich bezeugt ist die Verehrung von Erentrudis bereits seit dem Jahr 788. Erzbischof Paris Lodron ernannte Erentrudis am 4. September 1624 zur Stadt- und Landesmutter von Salzburg. Erzbischof Karl Berg erhob sie schließlich 1986 (neben Rupert und Virgil sowie Johannes Nepomuk) zur Diözesanpatronin. Ihre Gebeine werden heute in einem Büstenreliquiar und in einem Reliquienschrein im Klausurbereich des Stifts aufbewahrt. Der Name Erentrudis kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "Adler-Starke", "adlergleiche Seherin". (Infos zur Festwoche: https://eds.at/erentrudisfest)
Quelle: kathpress