Steyler Missionare beten vor OMV für Opfer der Erderwärmung
Ihre Anteilnahme mit den Opfern der Erderhitzung bekundet die Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare mit einer bemerkenswerten Initiative zur "Schöpfungszeit": Entlang der OMV-Raffinerie Schwechat - einem der Brennpunkte für fossile Energie in Österreich - soll am 14. September ein Stationengottesdienst unter dem von Ephraim Kishon inspirierten Titel "Nicht so laut vor Jericho..." gefeiert werden, kündigte der seit langem in der Klimaschutzbewegung aktive Pater Franz Helm an.
Zu den Opfern der Erderwärmung zählen die Steyler Missionare die zunehmende Zahl jener, die durch die Extrem-Wetterereignisse ihr Eigentum oder sogar ihr Leben verlieren, ebenso die vielen Pflanzen- und Tierarten, die sich an die rasche Klimaveränderung nicht anpassen können und aussterben. "Wir planen, der Opfer zu gedenken und für sie zu beten und zugleich Gott zu bitten, dass die so dringende Änderung unserer Lebensweise und der Umbau unseres Wirtschaftens gelingen möge", erklärte der für den Gottesdienst verantwortliche Helm. "Bei all dem sehen wir uns selbst als Teil des Problems, denn wir alle sind derzeit von fossilen Energieträgern und Rohstoffen abhängig."
Treffpunkt für den Stationengottesdienst ist am Samstag, 14. September, um 15.15 Uhr am Bahnhof Mannswörth. Der Weg führt anschließend entlang der Danubiastraße.
Aufruf "Wählt das Leben!"
Unter dem Motto "Wählt das Leben!" laden die Steyler Missionare während der ökumenisch begangenen Schöpfungszeit vom 1. September bis 4. Oktober zu weiteren Veranstaltungen gegen den Klimawandel und für eine "ökologische Bekehrung", wie es in ihrer Aussendung heißt. Bereits am Sonntag, 1. September, um 10 Uhr gestalten sie in der Kirche St. Johann Evangelist am Wiener Keplerplatz die Festmesse zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung. Am 15. September laden die Steyler Missionare von 14.30 bis 17.30 Uhr zu einem Einkehrnachmittag ins Missionshaus St. Gabriel, in dem "Schöpfungsverantwortung als spirituelle Lebenshaltung" im Mittelpunkt steht (Anmeldung bis 8. September bei P. Helm unter Tel.: 0664/91 31 854, Mail: helm@steyler.eu).
Indigene Völker zeigen, wie das Leben im Einklang mit der Natur möglich ist, gleichzeitig sind sie von den Auswirkungen des Klimawandels besonders bedroht. Das soll bei einem Begegnungsabend am 17. September um 19.30 Uhr in der Krypta des Missionshauses St. Gabriel mit dem Bolivianer Jorge Ramos deutlich werden, der über das Leben der Aymara in seiner Heimat berichtet. Bereits ab 18.30 Uhr besteht die Möglichkeit, die Ausstellung "Völkersterben?! - Nein, wir leben!!!" zu besuchen.
Vertreter der Steyler Missionare wollen am 20. September auch an der zentralen Demonstration in Wien zum weltweiten "Fridays for Future"-Klimastreik teilnehmen.
Bekenntnis zu "prophetischem Widerstand"
Der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ist weltweit ein wichtiger Teil der Arbeit der "Gesellschaft des Göttlichen Wortes" (SVD), wie die Ordensgemeinschaft offiziell heißt. Beim kürzlich zu Ende gegangenen 19. Generalkapitel der Steyler Missionare wurde das öko-soziale Engagement sogar in den Ordenskonstitutionen verankert. Auch in der Mitteleuropäischen Provinz sieht man laut P. Helm eine besondere Verantwortung in diesem Bereich. So heißt es im neuen Leitbild der Provinz: "Durch den Schmerz von Mutter Erde und das Leiden unserer Mitgeschöpfe, besonders unserer Geschwister am Rande der Gesellschaft, werden wir wachgerüttelt. Darin sehen wir die stete Herausforderung, zur eigenen Umkehr aufzubrechen. So werden prophetischer Widerstand, ökologische Umkehr und nachhaltiges Leben für uns zu grundlegenden Prinzipien."
Quelle: kathpress