Schiffsprozession am Wörthersee wurde zur "Friedensdemonstration"
Ein "sichtbares Zeichen der Hoffnung und des Glaubens" setzten Gläubige am gestrigen Marienfesttag (15. August, Mariä Himmelfahrt) auf dem Wörthersee: Hunderte Teilnehmer waren auch heuer wieder der Einladung zur traditionellen Schiffsprozession über den Wörthersee gefolgt, darunter Bischof Josef Marketz und "Kräuterpfarrer" Benedikt Felsinger von Stift Geras. Marketz bezeichnete die Prozession mit ihren Gesängen und Gebeten als eine "segensbringende Auszeit vom Druck des Alltags". Felsinger bezeichnete die Prozession als eine "Friesensdemonstration" und "ein Zeichen des Willens zum Guten", hieß es in einer Presseaussendung der Diözese Gurk-Klagenfurt vom Freitag.
In seinen Kurzansprachen bei den Anlegestellen stellte der "Kräuterpfarrer" jeweils ein anderes Heilkraut in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Heilkräuter würden "Tugenden vermitteln und zum Bedenken des Lebens und des Glaubens führen, weil sie ein von Gott geschenktes Wesen haben", so Felsinger. So stehe beispielsweise das Johanniskraut für die Kraft des Neubeginns. Einen solchen habe auch die Gottesmutter Maria gewagt, in dem sie "mit großer Willenskraft 'Ja' zu Gottes Plan gesagt hat".
Die Schiffe wurden von Bischof Marketz, Domdekan Dompfarrer Peter Allmaier, dem Klagenfurter Stadtpfarrer Gerhard Simonitti und Dechant Josef Allmaier, Pfarrer in Berg im Drautal und Dellach im Drautal, begleitet. Musikalisch gestaltet wurde die Marienschiffsprozession vom Vokalensemble und der Bläsergruppe der Dommusik Klagenfurt sowie dem Quartett der "Kärntner aus Maria Wörth".
Ein besonderes Highlight erwartete die Besucherinnen und Besucher in Pörtschach mit der Uraufführung des Kärntner "Ave Maria" des Mölltaler Komponisten Hannes Benedikt durch die Blasmusik St. Marein und der Sopranistin Margot Loibnegger. In Maria Wörth erreichte die Prozession mit der Erneuerung der Weihe an die Gottesmutter ihren Höhepunkt. Das traditionelle Feuerwerk musste heuer aufgrund eines Bootsunfalls allerdings ausfallen. Ein Motorbootlenker war mit dem Floß kollidiert, das als Abschussrampe für das Feuerwerk hätte dienen sollen, berichtete die Austria Presse Agentur (APA).
Die traditionelle Wallfahrt ist heuer 70 Jahre alt: 1954 kam aus dem bekannten Wallfahrtsort Fatima in Portugal eine Marienstatue für die St. Josef-Kirche nach Klagenfurt-Siebenhügel. Um diese Statue festlich in die Kirche einzuführen, kam man auf die Idee, sie mit einem Schiff von Velden zum Klagenfurter Ufer zu bringen. Vom Ufer trug man sie in einer Lichterprozession zur Kirche. Die Teilnahme an dieser ersten abendlichen Marienfahrt war so groß, dass man sich entschloss, jedes Jahr zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel diese Statue in einer nächtlichen Schiffsprozession über den Wörthersee zu führen.
Quelle: Kathpress