Rom: Jugend-Missionare aus Österreich begegneten dem Papst
Unterstützung und Ermutigung hat Papst Franziskus 30 jungen Erwachsenen signalisiert, die diese Woche an der "Young Mission Conference" in Rom teilgenommen haben. Im Rahmen der Generalaudienz habe der Pontifex das erstmals veranstaltete Vernetzungs- und Fortbildungstreffen für in der Jugendmission Tätige gelobt und sich für ein gemeinsames Gruppenfoto Zeit genommen, geht aus einer Mitteilung der Päpstlichen Missionswerke Österreichs (missio) vom Freitag hervor. Die Teilnehmenden der fünftägigen Konferenz stammten aus den deutschsprachigen Ländern sowie aus Ungarn.
Besonders die Forderung von Franziskus von Innovation in der Missionsarbeit hob missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner im Anschluss an die Begegnung hervor. Schon bei früheren Äußerungen habe der Papst klar gefordert, dass es zu wenig sei, sich nur um die Kollekte des im Herbst stattfindenden Weltmissionssonntags zu kümmern. Auch Information, Gebete und die Herstellung von Verbundenheit mit der Weltkirche sei vonnöten, so der Zisterziensermönch. Dass "alles in der Kirche missionarisch werden" müsse, habe Franziskus schon vor zehn Jahren in seinem Schreiben "Evangelii gaudium" eingefordert. Nur: Der "Response" in der europäischen Kirche sei überschaubar.
Als "dringend notwendig" bezeichnete Wallner im Interview mit Vatican News die "Young Mission Conference" aufgrund Europas Gesellschaftsentwicklung und dem "Schrumpfen der Kirche": Österreich sei inzwischen ebenfalls "Missionsland", mit einem erwarteten Katholikenanteil von erstmals weniger als 50 Prozent im Jahr 2024. Er nehme eine Frustration in der Kirche wahr, "man ist sehr fokussiert und selbstreferenziell, denn wenn man krank ist, schaut man einfach sehr stark auf sich selbst", so der missio-Nationaldirektor. In Ländern des Südens wachse die Kirche hingegen rasant und sei "stark im Glauben", was für Österreich "wie ein Anti-Depressivum" wirken könne - wenn die vom Papst geforderte Verbundenheit geschaffen werde.
Gegenüber Vatican News kam mit der 23-jährigen Bernadette Lang auch eine der Vortragenden der Konferenz zu Wort und berichtete vom gemeinsamen Nachdenken darüber, "wie wir die Generation Z für das Evangelium aktivieren können". Unter heutigen Jugendliche verspüre sie durchaus einen "Hunger nach Mystik", während die offizielle Kirchenreligion im Abnehmen begriffen sei. "Ich würde sagen, es ist fast wie eine Untergrundbewegung, die teilweise sogar auf Social Media erst einmal so rumort." Versäumt habe die Kirche, eine Verbindung zwischen den Generationen zu schaffen, wodurch die junge Generation auch in Glaubensfragen "abgekoppelt" sei - und zudem in einer digitaler "Parallelwelt" lebe, so Lang, die in Salzburg die "HOME Akademie" leitet.
Zum Programm der vom missio-Jugendprogramm "Young Missio" veranstalteten Konferenz zählte auch ein Empfang an der österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl, Begegnungen mit Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung, sowie Vorträge des Österreichischen Jugendbischofs Stephan Turnovszky und Sr. Roberta Tremarelli vom Werk der Heiligen Kindheit. "Young Missio"-Leiterin Tabea Plantz zeigte sich beeindruckt von den Teilnehmenden, die "großartige Multiplikatoren" seien und Erfahrungen aus sehr unterschiedlichen Aufgabengebieten eingebracht hätten.
Quelle: Kathpress