Glettler: Pflegende Angehörige brauchen mehr Mitspracherechte
Trotz besserer gesetzlicher Rahmenbedingungen, einer breiteren gesellschaftlichen Akzeptanz und technologischer Fortschritte in den letzten Jahren bleibt in den Belangen von Menschen mit Behinderungen noch viel zu tun: Darauf hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hingewiesen. Den 80.000 Pflegenden in Österreich gebühre mehr Aufmerksamkeit und ein Mitspracherecht bei allen sie betreffenden Entscheidungen. "Sie dürfen nicht die Bittsteller der Nation sein. Ihre Care-Arbeit ist unendlich wertvoll", so der Bischof am Sonntag auf seinem Instagram-Account.
Glettlers Posting bezog sich auf eine Begegnung mit pflegenden Angehörigen und den von ihnen Betreuten bei einer Ferienwoche in Matrei am Brenner. Bei einem Gottesdienst würdigte er die Hingabe, das Herzblut und die "geduldige Menschlichkeit" jener, die ihre leicht- oder schwerbehinderten Familienmitglieder pflegen: "Nichts ist selbstverständlich, wird aber immer noch für selbstverständlich erachtet", so der Bischof.
Seit Samstag verbringen Familien mit Verwandten, die eine Beeinträchtigung haben, im diözesanen Bildungshaus St. Michael eine von der Lebenshilfe Tirol mitveranstaltete Ferienwoche, die heuer zum 40. Mal angeboten wird. Feste Betreuungszeiten und ein Programm aus Wandern, Singen und Spielen sollen den Eltern freie Zeit zum Ausspannen und gemeinsame Aktivitäten bieten.
Quelle: kathpress