Jägerstätter-Gedenken im Zeichen der Friedensbemühungen im Nahen Osten
Anlässlich des 81. Todestages des Seligen Franz Jägerstätter (1907-1943) findet am 8. und 9. August 2024 in seinem oberösterreichischen Heimatort St. Radegund das jährliche internationale Gedenken statt. Die Feierlichkeiten sind seit 1983 ein fester Bestandteil der Erinnerung an den NS-Kriegsdienstverweigerer. Im Zeichen der Friedensbemühungen im Nahen Osten wird am 9. August (9.30 Uhr) der Buchautor und Journalist Johannes Zang im Pfarrheim Tarsdorf die Frage "Ein Ende der Gewalt?" aufwerfen und eine Brücke von Franz Jägerstätter zu den Friedenskämpfern in Israel und Palästina schlagen.
Der Experte zur politischen Lage der Länder und Pilgerführer im Heiligen Land ist trotz der angespannten Lage davon überzeugt, dass Jerusalem als Stadt dreier Religionen ein "Beispiel für Miteinander und Kooperation, für Toleranz und Verständnis, für Frieden und Versöhnung" sein könne, wie er auf seiner Website schreibt.
Zum Auftakt der Gedenktage lädt die internationale katholische Friedensbewegung "Pax Christi Österreich" am 8. August um 18 Uhr zu einem gemeinsamen Abendgebet in die Pfarrkirche St. Radegund ein. Tags darauf, nach dem Vortrag von Zang, startet um 13.30 Uhr eine Fußwallfahrt von Tarsdorf nach St. Radegund. Zum Abschluss der Wanderung wird dort um 16 Uhr erneut in der Kirche eine Andacht zur Sterbestunde von Franz Jägerstätter gehalten. Um 19 Uhr feiert Abt Reinhold Dessl aus dem Stift Wilhering mit den Gläubigen den Gottesdienst.
Der Innviertler Landwirt, Mesner und Familienvater Franz Jägerstätter hatte sich aus Glaubensgründen geweigert, mit der Waffe für das Nazi-Regime in den Krieg zu ziehen. Daraufhin wurde er vom Reichskriegsgericht in Berlin wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tod verurteilt und am 9. August 1943 in Brandenburg an der Havel durch Enthauptung hingerichtet. Die Seligsprechung erfolgte am 26. Oktober 2007 im Linzer Mariendom; der liturgische Gedenktag Franz Jägerstätters ist sein Tauftag, der 21. Mai.
(Infos unter www.friedensbuero.at bzw. www.jaegerstaetter.at)
Quelle: kathpress