Diözese St. Pölten will Erwachsenenbildung umstrukturieren
Die geplante Neuausrichtung im Bereich der Erwachsenenbildung in der Diözese St. Pölten wird konkreter: Die dafür seit Jahresbeginn eingesetzte Projektgruppe hat jetzt die Ergebnisse dem zuständigen Diözesanbischof Alois Schwarz präsentiert und übergeben, wie die Diözese am Freitag in einer Aussendung informierte. "Bildung ist ein zentraler Pfeiler unserer Gesellschaft und unserer Kirche. Sie ermöglicht persönliche Entfaltung und gesellschaftliche Teilhabe. Ich bin überzeugt, dass die neuen Perspektiven für die Erwachsenenbildung in unserer Diözese viele positive Impulse setzen werden", wird von Bischof Schwarz dazu festgehalten.
Aufgabe der Projektgruppe mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen, aus den Bildungshäusern und dem Katholischen Bildungswerk sei es gewesen, "zukunftsweisende Perspektiven für die Erwachsenenbildung in der Diözese St. Pölten" zu erarbeiten. "Wir haben intensiv gearbeitet, um eine nachhaltige und innovative Bildungsstrategie zu entwickeln, die den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen unserer Gemeinschaft entspricht", heißt es dazu von Günther Kienast, dem interimistischen Leiter der Erwachsenenbildung der Diözese St. Pölten. "Unser Ziel ist es, Bildung als Fundament für ein lebenslanges Lernen und eine positive gesellschaftliche Entwicklung in Verbundenheit zum Glauben zu stärken."
Die Weiterentwicklung und Veränderung in der Erwachsenenbildung erfordere auch einen verstärkten internen Zusammenhalt. "Die Herausforderungen, die vor uns liegen, können nur gemeinsam bewältigt werden", so Kienast.
Kritik von Betroffenen
Kritik am gesamten Vorgang kommt indes von Betroffenen. Konkret geht es um die Befürchtung, dass mit der Umstrukturierung bisherige Serviceleistung durch die diözesane Zentralstelle und auch Personal eingespart werden könnten. Darüber berichtete der "Kurier" am Freitag unter Bezugnahme auf Angela Lahmer-Hackl, die von 2008 bis 2023 die Obfrau des Katholischen Bildungswerkes in der Diözese St. Pölten war. In einer Kathpress vorliegenden Stellungnahme zu den geplanten Änderungen beklagt Lahmer-Hackl auch, dass man seitens der Diözesanleitung die Neuaufstellung der Katholischen Erwachsenenbildung im Alleingang, ohne Einbindung der Betroffenen umsetzen wolle.
Anlass für die Kritik von Lahmer-Hackl sei ein kürzlich vom diözesanen Büro des Bildungswerkes an die Pfarren versendete E-Mail gewesen, in dem mit Oktober anstehende Änderungen bei den Serviceleistungen angekündigt wurden. Dazu befragt hielt der Sprecher der Diözese St. Pölten, Thomas Fischbacher, gegenüber dem "Kurier" fest: "Die Gespräche über die Organisationsform laufen noch. Es gibt deshalb auch keinen Brief der Diözese an die Pfarren." Weiters wies er darauf hin, dass das Katholische Bildungswerk als Verein geführt werde, die Diözese aber in verschiedensten Abteilungen Erwachsenenbildung forciere. Generell laufe die Arbeit in diesem Bereich sehr gut, "und wir wollen sie noch verbessern", so Fischbacher. Er betont auch ausdrücklich: "Einsparungen sind hier sicher nicht geplant".
Quelle: kathpress