Salzburg: "Disputationes" als "überraschender Denkraum" bei Festspielen
Mit den "Disputationes" öffnet sich in wenigen Tagen ein "überraschender Denkraum" im Rahmen bzw. im Vorfeld der "Salzburger Festspiele". Das hat das Leitungsteam des hochkarätigen Dialog-Forums, Claudia Schmidt-Hahn und Prof. Dietmar Winkler, in einer neuen Folge des Religionspodcasts "Wer glaubt, wird selig" betont. Mit den Festspielen würde gemeinhin Musik, Theater, Hochkultur und der Rote Teppich verbunden - seit 12 Jahren jedoch böten die "Disputationes" einen "offenen Denkraum", in dem sich hochkarätige Referentinnen und Referenten für drei Tage philosophisch, theologisch und interkulturell mit dem jeweiligen Thema der "Ouverture spirituelle" - heuer lautet dies "Et exspecto" - befassen. Die "Disputationes" finden heuer vom 22. bis 24. Juli statt.
Das Besondere des Symposions sei der "Dreiklang einer spirituellen, einer wissenschaftlichen und einer künstlerischen Ebene", erläuterte Schmidt-Hahn. Die Wahl der Referenten werde dabei bewusst so getroffen, dass alle drei Elemente möglichst gleichrangig zur Sprache kommen. Heuer geschieht dies in dem thematischen Dreischritt "Ungewissheit" (22. Juli), "Zuversicht" (23. Juli) und "Verheißung" (24. Juli). Unter den Vortragenden sind etwa die Klimaforscherin Prof. Helga Kromp-Kolb, der Ökonom und Zukunftsforscher Andreas M. Krafft, die Journalistin Nermin Ismail, der Grazer Theologe und Philosoph Prof. Reinhold Esterbauer und der renommierte Schriftsteller und Publizist Ilija Trojanow.
Dietmar Winkler, zugleich Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, betonte in dem Podcast zudem den theologischen Input, der für die "Disputationes" von besonderer Bedeutung sei. Durch den speziellen ostkirchlichen Schwerpunkt der Salzburger Fakultät sei es naheliegend gewesen, "diese theologische Expertise auch bei den 'Disputationes' einzubringen", so Winkler. Wichtig sei jedoch stets, das Gleichgewicht und einen "interdisziplinären Zugang" zu wahren, "der nicht allein die religiöse Dimension der Thematik betrachtet".
Winkler und Schmidt-Hahn unterstrichen außerdem, dass sich das Programm nicht nur an ein eher bürgerliches Festspiel-Publikum wende, sondern auch an junge Menschen und Studierende. Bis 27 Jahre sei der Eintritt frei - "und wir versuchen auch, das Programm in der Universität in Umlauf zu bringen, denn wir merken, wie erfrischend das sein kann, zu den Fragen und Themen auch mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen".
In Zeiten "multipler Krisen, Klimakatastrophen, Irritationen und Hoffnungen" habe man bei den heurigen "Disputationes" die Ungewissheit, das Nichtwissen um das, was kommt, und die damit verbundenen Ängste bewusst als thematischen Einstieg gewählt - gewiss ohne sich darin zu erschöpfen. Winkler: "Die Diskurse zu einem solchen Thema, das ursprünglich aus dem religiösen Kontext kommt, hier aber über die Theologie hinaus, Kunst, Philosophie, Kultur -, Natur- und Lebenswissenschaften mit einbezieht, ergeben immer ungemein reichhaltige Perspektiven." (Infos: www.disputationes.at / Podcast zum Nachhören: https://studio-omega-der-podcast.simplecast.com/episodes/165-disputationes-unerwarteter-theologischer-denkraum-im-rahmen-der-salzburger-festspiele)
Quelle: kathpress