Pilgerseelsorger für Südtiroler Kloster Säben ernannt
Der Bischof von Bozen-Brixen, Ivo Muser, hat den Zisterzienserpater Kosmas Thielmann zum neuen Pilgerseelsorger im Südtiroler Kloster Säben ernannt. Der Ordensmann aus dem Wienerwald wird mit 1. September sein Amt antreten und darüber hinaus die Pfarreien Klausen, Gufidaun, Waidbruck, Kollmann, Latzfons und Feldthurns seelsorgerisch betreuen. Das teilte die Diözese Bozen-Brixen am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Die Entscheidung war bereits länger vorbereitet worden. Thielmann ist mit Säben bereits vertraut, hat er mit einigen Mitbrüdern doch bereits im November und Dezember des vergangenen Jahres dort gelebt. Im März entschied das Stift Heiligenkreuz auf Einladung von Bischof Muser, die Pilgerseelsorge auf dem Säbener Burg-Kloster zu übernehmen. "Die Mönche aus Heiligenkreuz sind eine Garantie dafür, dass das Kloster Säben wieder zu einem geistlichen Ort mit seelsorglicher Ausstrahlung wird", begrüßte Bischof Muser damals den Beschluss.
Das Kloster Säben war zuvor zwei Jahre lang leer gestanden, seit es die mehr als 300 Jahre dort lebenden Benediktinerinnen verlassen und der Diözese Bozen-Brixen übergeben hatten. Ortsbischof Muser war der Erhalt als "geistlicher Ort" ein großes Anliegen, weshalb Stift Heiligenkreuz hinsichtlich einer Übernahme angefragt wurde. Die Zisterzienser aus dem Wienerwald hatten in den vergangenen Jahrzehnten bereits zwei Priorate in Deutschland gegründet: Bochum-Stiepel im Ruhrgebiet (1988) und Neuzelle in Brandenburg (2018).
Einstiger Bischofssitz
Der schon in der Jungsteinzeit besiedelte Felsen über Klausen war vom 6. Jahrhundert bis etwa zum Jahr 1000 Bischofssitz der Diözese Sabiona, aus der die heutige Diözese Bozen-Brixen hervorgegangen ist. Zunächst bischöfliche Wehrburg und im 14./15. Jahrhundert Justiz- und Verwaltungszentrum der Region, kamen 1685 Ordensschwestern aus dem Salzburger Stift Nonnberg nach Säben, wodurch der Ort fortan zum "Kloster zum Heiligen Kreuz auf Säben" wurde.
1699 wurde das Kloster zur Abtei erhoben, die 1974 in die Beuroner Kongregation aufgenommen wurde. Die kontemplativen Benediktinerinnen lebten in strenger Klausur, widmeten sich dem Chorgebet und der häuslichen Arbeit, kümmerten sich aber auch um Pilger und nahmen im Sommer Gäste im Gästehaus auf. 2021 wurde das zuletzt noch von drei Nonnen bewohnte Frauenkloster wegen Nachwuchsmangels aufgelassen. Mit der Übernahme der Seelsorge durch Stift Heiligenkreuz beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte Säbens.
Quelle: kathpress