Online-Initiative hilft mit innovativen Formaten bei Berufungssuche
Reels, Shorts, Video-Blogs (Vlogs) oder ein eigens entwickelter Online-Berufungscheck: Mit diesen zeitgemäßen und innovativen Medienformaten will die neue Online-Initiative "Gott ruft" junge Menschen für geistliche Berufe gewinnen und sie bei der Suche nach ihrer eigenen Berufung begleiten. Kurze Videos auf der Website https://gott-ruft.com sowie auf YouTube und Instagram, in denen Priester, Ordensleute, Diakone und geweihte Jungfrauen über ihren Berufsweg erzählen, sollen insbesondere den Geschmack der Generation Z treffen, teilte die Initiative am Montag mit.
Die neuen Formate sollen auch die Sichtbarkeit von geistlichen Berufen im digitalen Raum erhöhen. "Die relevanten Fragen und die Herausforderungen in Sachen Berufung kommen oft nicht zur Sprache, weil sie sich hinter Klostermauern oder abseits der öffentlichen Wahrnehmung abspielen", wird Sr. Nathanaela Gmoser, die als Ordensschwester der Benediktinerinnen der Anbetung am Projekt beteiligt ist, in der Aussendung zitiert. Das solle sich durch "Gott ruft" in Zukunft ändern. Ein Online-Berufungscheck auf der Website der Initiative gibt Interessierten etwa Anregungen und Impulse für ihren jeweiligen Berufsweg.
Jugendliche und junge Erwachsene würden sich heute lange online informieren, bevor sie den persönlichen Kontakt mit einer Ansprechperson suchen, erklärte Rupert Santner, Initiator von "Gott ruft". Das hätten Erfahrungen beim Medienprojekt "Priesterforum" von 2016 bis 2019 gezeigt. Gleichzeitig sei zu beobachten, dass es noch immer wenige Anlaufstellen und Antworten für jene gebe, die auf der Suche nach ihrer Berufung sind, insbesondere im digitalen Raum.
International vernetztes Projekt
Unterstützt wird "Gott ruft" von der Bischofskonferenz, den Diözesen Salzburg und St. Pölten, vom Canisiuswerk, den Päpstlichen Missionswerken (missio) und der Ordenskonferenz. Auch international ist die Initiative bereits vernetzt, wie Santner, selbst Priester in der Erzdiözese Salzburg, erklärte. Zuletzt seien auch die zuständigen Fachstellen für Berufungspastoral in Deutschland und der Schweiz eingestiegen. Eine internationale Vernetzung für missionarische Themen sei "sehr zu begrüßen, zudem sich User online über die Grenzen hinweg bewegen".
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner betonte zum Start des auf zwei Jahre angelegten Projekts, dass das Evangelium "zu allen Zeiten am Puls der Zeit verkündet worden" sei. Es gehöre zum Auftrag der Kirche, "das Evangelium erfahrbar und kirchliches Leben sichtbar zu machen", auch angesichts sich rasant entwickelnder Kommunikationsmöglichkeiten. "Direkte Begegnung und Erfahrung können nie ersetzt werden, doch die Aufmerksamkeit dafür, die Anbahnung für den Kontakt müssen wir mit verschiedensten Mitteln immer wieder neu anregen", so der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz.
Mehrere hochrangige Kirchenvertreterinnen und -vertreter werden auf der Website der Initiative mit kurzen Zitaten angeführt. Berufung sei wichtig und aktuell, "weil Gott auch heute ruft", meldete sich etwa Weihbischof Hansjörg Hofer, Referatsbischof für die Berufungspastoral, zu Wort.
Auch die Spitzen der heimischen Ordenskonferenz nahmen Stellung. Für den Vorsitzenden, Erzabt Korbinian Birnbacher, ist es "verblüffend", dass Gott "trotz meiner offensichtlichen Schwächen trotzdem mit mir rechnet und mir immer wieder Mut macht, den Menschen, dem Leben und der Zeit zu trauen". Seine Stellvertreterin, Generalpriorin Sr. Franziska Madl, umschrieb Berufungspastoral mit "selbst begeistert und überzeugend die eigene Berufung leben und davon sprechen, um so auch andere Menschen für ein Leben mit Gott begeistern zu können." Auf die Bedeutung von "Role models" verwies Generalsekretärin Sr. Christine Rod: Es brauche Vorbilder, "die ihre Geschichte mit den schönen und schwierigen Erfahrungen erzählen und andere ermutigen, ihre Geschichte mit Gott zu suchen, zu leben und zu gestalten". (Infos: https://gott-ruft.com)
Quelle: kathpress