"Kirche in Not"-Österreich: Tobias Pechmann neuer Nationaldirektor
Generationenwechsel bei "Kirche in Not"-Österreich: Nach 39 Jahren übergibt Herbert Rechberger (65) mit 1. Juli die Geschäftsführung des kirchlichen Hilfswerkes an Tobias Pechmann (41). Pechmann hat über zehn Jahre in Deutschland und Österreich in der PR gearbeitet, in Wien u. a. bei Rosam Grünberger und zuletzt bei Ketchum. "Das Potenzial, die Arbeit von 'Kirche in Not' in Österreich weiter bekannt zu machen, ist groß. Wir werden wachsen, daran arbeite ich gemeinsam mit unserem Team", so der neue Nationaldirektor in einer Aussendung am Montag.
"Der christliche Glaube erlebt in vielen Ländern einen regelrechten Boom, doch die Kirche ist dort häufig mittellos", hielt Pechmann fest. Hier würde "Kirche in Not" schnell und konkret helfen "und die Großzügigkeit der Österreicher, diese Arbeit mitzutragen, im Gebet und durch Spenden, ist unglaublich". Gleichzeitig würdigte Pechmann den bisherigen Nationaldirektor, der ihn in den letzten zwei Monaten in das Amt eingeführt hatte: "Mein besonderer Dank gilt meinem Vorgänger Herbert Rechberger, der die Arbeit von 'Kirche in Not' in Österreich die vergangenen Jahrzehnte aufgebaut, geleitet und die Weichen für die Zukunft gestellt hat."
Gebet, Information, Hilfe
Im Rahmen einer Feier am Donnerstagabend in Wien wurde das Wirken Rechbergers gewürdigt, der seit 2.2.1985 für das Hilfswerk tätig war. Weihbischof Franz Scharl, der in der Bischofskonferenz für den Bereich "Verfolgte Christen" zuständig ist, dankte Rechberger für die "unkomplizierte Zusammenarbeit" und die ökumenische Offenheit. "Der Einsatz für verfolgte Christen braucht ökumenische Zusammenarbeit." Es sei möglich und nötig voneinander zu lernen und gemeinsam "in der Spur Jesu zu bleiben", so der Wiener Weihbischof, der auch den Dank von Kardinal Christoph Schönborn an den scheidenden Nationaldirektor übermittelte.
Der Präsident von "Kirche in Not"-Österreich, Michael Spallart, erinnerte an drei Aspekte, die für das Wirken Rechbergers charakteristisch waren: "Gebet, Information und tätige Hilfe". So habe Rechberger das regelmäßige Mittagsgebet für Wohltäter eingeführt, das bis heute ein Fixpunkt im Tagesablauf des Wiener Büros des Hilfswerkes sei. Durch zahlreiche Vorträge und Reisen habe der scheidende Nationaldirektor über die Lage von verfolgten Christen und die Bedrohungen der Religionsfreiheit informiert. Schließlich sei es in seiner Amtszeit gelungen, in Österreich insgesamt rund 110 Mio. Euro an Spenden zu sammeln und für Projekte weltweit einzusetzen.
"Christenverfolgung nimmt weltweit leider zu. Auch deshalb ist die Arbeit von 'Kirche in Not' so wichtig: Wir machen uns für Christen dort stark, wo immer sie verfolgt oder unterdrückt werden oder unter materieller Not leiden", so Spallart, der in Richtung Pechmann festhielt: "Damit diese Arbeit weiter bekannt wird und die Hilfe wachsen kann, freue ich mich, dass wir einen hervorragenden Geschäftsführer gefunden haben."
Das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" (Aid to the Church in Need) ist eine katholische Hilfsorganisation, die 1947 als Solidaritätsaktion für Vertriebene gegründet wurde. Seit 2011 ist sie eine Päpstliche Stiftung. "Kirche in Not" hat Büros in 23 Ländern und konnte 2023 mit einem Spendenvolumen in Höhe von EUR 143,7 Mio. weltweit 5.573 Projekte in 138 Ländern unterstützen. Spender aus Österreich haben dazu EUR 3,1 Mio. beigetragen.
Quelle: kathpress