Marketz: Hl. Hemma bietet bis heute Orientierung in Glauben und Leben
Auf die Aktualität des Lebens- und Glaubenszeugnisses der Hl. Hemma von Gurk (995-1045) hat der Kärntner Bischof Josef Marketz angesichts des heutigen Hemmatages verwiesen. Die Kärntner Landespatronin lasse sich am besten durch die drei Eigenschaften "gläubig - sozial - grenzüberschreitend" charakterisieren, sagte Marketz bei einem Festgottesdienst am Donnerstag in Stift Admont. "Eigenschaften, die uns allen, die wir uns als Christen und Christinnen verstehen und in der Kirche Verantwortung tragen, auch heute als Orientierung dienen können".
Gläubigkeit zeige sich u.a. im Respekt dem jeweils anderen gegenüber, führte Marketz aus. Gerade von der Kirche dürfe daher erwartet werden, "jedermann und jederfrau respektvoll zu behandeln, ohne Versuche der Beeinflussung". Für die soziale Ader des Christentums, für die auch Hemma stand, bürge heute die Arbeit u.a. der Caritas. Aber jeder Christ sei aufgerufen, "ein sehendes Herz" und "Durchblick für gerechte und förderliche Entscheidungen für uns selbst und für andere Menschen" zu wahren. Und schließlich erinnere das grenzüberschreitende Leben der Hl. Hemma die Kirche daran, ebenfalls katholisch, allumfassend und völkerverbindend zu wirken, hielt Marketz abschließend fest.
Der Festgottesdienst fand aus Anlass des 950-Jahr-Jubiläums des Stiftes Admont statt, das von der hl. Hemma gestiftet wurde. Im Anschluss an die Messe wurde außerdem eine neue Sonderbriefmarke präsentiert, die den bekanntesten Raum des Stiftes Admont zeigt: die Klosterbibliothek. Das Benediktinerstift wurde 1074 gegründet. Erzbischof Gebhard von Salzburg (ca. 1010 bis 1088) ließ das Kloster im Auftrag der hl. Hemma errichten. Die traditionsreiche Benediktinerabtei an der steirischen Enns kann auf ein 950-jähriges ununterbrochenes Bestehen zurückblicken.
Hemmatag auch in Gurk
In Kärnten feierte in Vertretung von Bischof Marketz Dompropst Engelbert Guggenberger einen Festgottesdienst im Dom zu Gurk. Auch Guggenberger unterstrich in seiner Predigt die bleibende Aktualität der Heiligen, wie aus einer Presseaussendung der Diözese hervorging. Ein wesentlicher Charakterzug Hemmas sei ihre Haltung der Freiheit gegenüber allen Irdischen und die entschiedene Hinordnung ihres Lebens auf die himmlischen Güter gewesen. Mit Blick auf das Glaubensvorbild der hl. Hemma äußerte Guggenberger die Hoffnung, "dass es uns gelingen möge, uns immer wieder fest in Gott zu verwurzeln und so mit Freude unsere Verantwortung wahrzunehmen und unser Leben zu gestalten".
Der Hemmatag wird traditionell in der Diözese Gurk-Klagenfurt groß gefeiert und damit der Landesmutter und Schutzfrau gedacht. Am Nachmittag feierte Guggenberger mit dem Gurker Domkapitel dann noch die Hemma-Vesper in der Krypta des Gurker Doms. Sowohl nach dem Gottesdienst als auch nach der Vesper gab es die Möglichkeit, den Augensegen mit dem Ring der hl. Hemma am Hemmagrab zu empfangen.
Quelle: kathrpess