Musical über heilige Bakhita auf CD erschienen
Die musikalische Vertonung des bewegten Lebens einer modernen Heiligen ist soeben auf CD erschienen: "Bakhita - Sehnsucht nach Freiheit" aus der Feder des oberösterreichischen Priester-Komponisten Heinz Purrer erzählt die Geschichte der ehemaligen Sklavin und späteren Ordensschwester Josefine Bakhita (1869-1947), die zur Schutzpatronin der Kirche ihres Heimatlandes Sudan und aller Opfer des Menschenhandels wurde. Der Tonträger lässt die konzertante Live-Aufführung des Musicals über die Heilige durch Purrer und seine Gruppe "Sing & Pray" miterleben.
Die packende Biografie der gebürtigen Südsudanesin eignet sich hervorragend für die dramatische Inszenierung, schilderte Purrer im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress. Bakhita wurde als Siebenjährige von Sklavenjägern entführt, erlebte in ihrer weiteren Kindheit jahrelang Leid und Demütigung, wurde zudem fünfmal an andere Besitzer verkauft. Der letzte von ihnen - ein reicher Konsul aus Italien - erwies sich als menschlich, brachte sie mit 16 in seine Heimat und wollte ihr die Freiheit schenken.
Das Erleben der Natur habe Bakhita zutiefst beeindruckt, so Purrer über die Titelheldin. "Sie schloss aus deren Schönheit, dass es einen Gott geben muss." Noch einschneidender war der erste Anblick eines Kruzifixes. "Dass Gott so behandelt wurde, sprach sie dermaßen an, dass sie beschloss, ihm zu folgen", so der Komponist und Liedermacher. Bakhita ließ sich in Italien taufen und trat drei Jahre später in den Orden der Canossianerinnen in Venedig ein, wo sie schon zuvor gelebt und die Schule besucht hatte. Von ihrer Oberin bekam Bakhita den Auftrag, ihre Erfahrungen und Erlebnisse niederzuschreiben.
Gerade wegen ihrer Herkunft und Ordenszugehörigkeit sowie auch infolge ihrer regen Reise- und Vortragstätigkeit erlangte die Afrikanerin in Italien schon zu Lebzeiten enorme Berühmtheit. In Purrers Musical eingefangen ist auch die Szene, in der Bakhita von einem Zuhörer gefragt wird, was sie ihren Peinigern im Falle einer Begegnung sagen würde. "Sie antwortete, sie würde niederknien, ihnen die Hände küssen und sich bedanken, habe sie doch aufgrund ihres Schicksals Gott kennengelernt", schildert der Priester diese Begebenheit.
Welche Popularität Bakhita schon zu Lebzeiten genoss, wurde nach ihrem Tod am 8. Februar 1947 - Papst Franziskus hat diesen Tag 2015 zum jährlich von der Weltkirche begangenen "Weltgebetstag gegen Menschenhandel" bestimmt - sichtbar. Tausende strömten zu ihrem Begräbnis, und auch erste Berichte von auf Bakhita zurückgeführte Wunder und unerklärliche medizinische Heilungen ließen nicht auf sich warten, sagte Purrer, der für die im Jahr 2000 von Johannes Paul II. Heiliggesprochene auch bereits eine Messe komponierte.
Die CD-Version des Musicals, das mit Kinder- und Erwachsenendarstellern aus Oberösterreich sowie zwei afrikanischen Ordensfrauen auch als Drama aufgeführt wurde, sei eine "Chance, Bakhita kennenzulernen", so Purrer. Enthalten sind weiters Texte der Autorin Karina Haudum, die auf der CD auch die erwachsene Bakhita singt, sowie "Ohrwürmer, die nahe gehen", versprach der Priester, der auch Linzer Diözesandirektor der Päpstlichen Missionswerke (missio) ist und zuvor bereits zehn weitere CDs mit Eigenkompositionen veröffentlicht hat. (Erhältlich ist das jüngste Werk unter der Tel. +43 (0)732/79800-1390 bzw. E-Mail ooe@missio.at gegen eine Spende, die missio-Projekten und Bakhitas Ordensgemeinschaft zugutekommt)
Quelle: kathpress