Feiern zum Medjugorje-Jahrestag in Bosnien und Österreich
In Medjugorje sowie in mehreren Ländern weltweit ist am Dienstag der 43. Jahrestag der erstmaligen Berichte von Marienerscheinungen im Wallfahrtsheiligtum in Bosnien-Herzegowina gefeiert worden. Zigtausende Menschen nahmen vor Ort an der im Freien gefeierten abendlichen Festmesse teil, unter ihnen Pilgergruppen aus fast allen Ländern Europas, aus Südamerika und den USA, aus Korea, China und Neuseeland, sowie über 360 Priester. Franziskaner-Prior P. Boze Milic rief in seiner Predigt zum Gebet für Frieden auf - und zwar nicht nur für Frieden in der Welt, sondern auch in den Familien und "besonders in unseren Herzen", sei Frieden ohne diesen doch "sonst nirgendwo zu finden".
Der Jahrestag erinnert an den 25. Juni 1981, als fünf damals Jugendliche auf dem Podbrdo-Hügel bei Medjugorje die Jungfrau Maria gesehen haben sollen. Die Visionen dauern ihren Angaben zufolge bis zum heutigen Tag an, bei einigen der "Seher" im Tagesrhythmus, bei anderen jedoch nur einmal jährlich. Die katholische Kirche hat die Erscheinungen bislang mehrmals untersucht, jedoch nicht anerkannt. Seit 2017 ist ein Apostolischer Visitator - derzeit der italienische Erzbischof Aldo Cavalli - zur seelsorglichen Betreuung vor Ort im Auftrag des Papstes, der erst 2019 die offizielle Erlaubnis zu Wallfahrten gab. Der Zustrom von Pilger in die Kleinstadt nahe Mostar veränderte sich dadurch kaum und bewegt sich weiter in Millionenhöhe.
Einen Hinweis auf die Breitenwirkung von Medjugorje gab die weltweite Beteiligung an den neuntägigen Vorbereitungen auf den aktuellen Jahrestag. Ein allabendliches Gebet auf dem Podbrdo in Anwesenheit von "Sehern" wurde von Fernsehstationen und Internetportalen weltweit übertragen - mit enormen Zugriffszahlen. So verzeichnete der private US-Sender marytv.tv eigenen Angaben zufolge mehr als eine Million Nutzer der mehrstündigen Livestreams. Übertragungen auf diversen YouTube-Kanälen hatten in Summe über eine halbe Million Zugriffe, über die Hälfte aus dem lateinamerikanischen Raum, dazu gab es auch hohe Nutzung der Streamings auf weiteren Sozialen Netzwerken und Plattformen.
Jahrestags-Feiern auch in Österreich
Dass infolge der Ereignisse von Medjugorje weltweit "Friedensorte, wo Menschen auftanken können" entstanden sind, erklärte der Priester und Mediziner Ignaz Hochholzer am Dienstagabend bei einer Jahrestags-Feier im "Garten des Gebets" in Floridsdorf. Die von einer Privatperson am Marchfeldkanal errichtete Stätte am nördlichen Wiener Stadtrand sei ein "Ort des Innehaltens, des inneren Ankommens, wo Menschen sich öffnen können für Gottes Frieden und dabei Trost und innere Heilung erfahren", so der mit Medjugorje verbundene Internist in seiner Predigt bei dem von über 200 Personen besuchten Gebetsabend.
Gärten seien nicht nur mit dem Paradies, sondern auch mit marianischer Spiritualität verbunden, erklärte Hochholzer. Er verwies dabei darauf, dass der in Griechenland gelegene Berg Athos als "Garten der Gottesmutter" gelte: Einer Legende nach sei die Jungfrau Maria mit dem Evangelisten Johannes im Boot auf dem Seeweg nach Zypern infolge eines Sturms an der Athosküste gestrandet und sei von der Schönheit der Landschaft so beeindruckt gewesen, dass sie ihren Sohn gebeten habe, ihr diesen Landfleck zu schenken.
Hochholzer verwies zudem auf den Vandalenakt, der sich vor einem Jahr in dem Gebetsgarten ereignet hatte. Mittlerweile sei davon jede Spur weg. Ein Spruch, den seine eigenen Eltern nach schweren Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg an einer Marienstatue anbringen ließen - "Maria hat geholfen, Maria hilft, Maria wird wieder helfen" - treffe stets zu, so der Priester, gelte doch: "Maria lässt ihre Orte und Menschen nicht im Stich."
Auch in weiteren österreichischen Gebetsstätten und Kirchen gab es am Dienstag Gottesdienste und Feiern zum Jahrestag. So fand etwa in der Kirche Graz-Mariatrost ein Medjugorje-Friedensgebet mit P. Ignaz Domej von der Gemeinschaft "Maria, Königin des Friedens" statt, sowie auch in der Kapelle "Oase des Friedens" in Wien-Meidling. In der Stiftskirche Ossiach am See gab es bereits am Montagabend das Gebetstreffen "Danke Gospa", das von Stiftspfarrer Erich Aichholzer geleitet und von Radio Maria übertragen wurde.
Quelle: kathpress